Das Phänomen der Unsichtbarkeit
Uraufführung von Anna Konjetzkys „Songs of Absence“ im Rahmen des Münchner Spielart-Festivals
Nur da, wo echtes Leben drin ist, kann uns Theater heute noch wirklich berühren: „Faut qu' on parle!“/“Wir müssen reden!“ bei Münchens Spielart ist eine semi-dokumentarische Performance (Regie: Guy Alloucherie), in der Hamid Ben Mahi aus dem wunden Zustand seiner prekären algerisch-französischen Zwischenidentität (s)eine Geschichte erzählt: von der Perspektivlosigkeit in den tristen Vorstädten, der Ausgrenzung und den rassistischen Demütigungen bis zur Selbstfindung in der Straßenkultur des Hiphop und in der Reise zurück zu den Wurzeln im algerischen Mostaganem. Seine Texte sind schlicht, aber echt. Seine Sprache ist leise, aber umso eindringlicher. Und den HipHop hat er hart und bitter zugeschmiedet. Gegenüber seiner so aussagemächtigen Körpermetaphorik nimmt sich der längst selbstzweckhaft in sich kreisende zeitgenössische Tanz richtig blass aus.
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