Heute feiert Horst Koegler seinen 80. Geburtstag!

Und die Tanzwelt kapert sein koeglerjournal

Stuttgart, 22/03/2007

Mit seinem koeglerjournal ist der große Tanzkritiker eindeutig auch der erste deutsche Tanzblogger – und bestimmt der älteste der Welt. Fast täglich schreibt Horst Koegler, seinen Fans und Freunden auch unter dem Kürzel oe bekannt, Tagebucheinträge auf tanznetz.de, bisher sind es 815 an der Zahl. Heute aber haben wir sein koeglerjournal gekapert, um all seinen Freunden, Kollegen, Lesern, Bewunderern, um zahlreichen Choreografen und Tanzschaffenden die Gelegenheit zu geben, ihm Glück wünschen und Dank sagen zu können.

Mit unseren allerherzlichsten Glückwünschen, lieber oe, und auf mindestens weitere 1000 Einträge!! Ihre Nina Hümpel und Angela Reinhardt

Lieber Jubilar,

diese beiden Schnappschüsse markieren fast auch die Zeit, die wir uns nun kennen (seit 1975). Das eine Foto, leicht verwegen mit Schiebermütze und Blick in die Höhen des Ballett-Himmels und die Tiefen des Musik-Universums. Aufgenommen auf einer gemeinsamen Reise zu Neumeiers „Illusionen wie Schwanensee“ 1976 (Rolf Garske saß damals auch noch mit im Boot). Das andere Foto, das Auge nun nicht mehr gen Orbit gerichtet, aber nicht weniger scharf fokussierend, beim Anlass der Verleihung des Musikpreises an Hans van Manen im Duisburger Lehmbruck Museum, 2004.
Sie sprechen schon ein paar Jährchen leicht kokett von ihrem schon längst abgelaufenen Verfallsdatum, und in der Tat leugnet die Gestalt nicht die Anzahl der Lebensjahre, die auf ihr lasten. Liest man dagegen so manche Kritik (pardon, es sind ja „Journale“), so vermutet man nur zu oft dahinter einen überschwänglichen jugendlichen (Ballett-)Liebhaber, der vor Begeisterung seine Assoziationen kaum zügeln kann und sich sprachverliebt auf blühenden Wort-Wiesen tummelt. Das Theater ist wohl Ihr Jungbrunnen, oder, ... wenn ich mal eine Metapher bemühen dürfte, die stark nach „oe“ duftet, so würde ich behaupten, dass der Tanz das Viagra Ihrer ungebrochenen Passion ist.

Lieber Horst Koegler,
ich gratuliere Ihnen zu Ihrem >80sten< (Trompetenstöße, Tusch!!). Das Leben ist wie ein Gewand, das wir nur für eine begrenzte Zeit geliehen bekommen. Ich wünsche mir, dass Sie es noch eine ganze Weile tragen dürfen. Möglichst ohne, oder jedenfalls mit erträglichen, Verschleißsymptomen.
Herzlichst Ihr Gert Weigelt

Lieber Herr Koegler,
auch von meiner seite die herzlichsten grüße und besten wünsche! auf dass sie weiter so vital und fit bleiben und alle tanzliebhaber mit ihrem witz und humor erfreuen.
herzlichst, bettina stöß

Lieber Horst Koegler,
zu Ihrem 80. Geburtstag sende ich Ihnen herzliche Glückwünsche und alles Gute. Vielen Dank für Ihr Interesse an meiner Arbeit und die anregende Auseinandersetzung mit meiner Inszenierung „LE SACRE DU PRINTEMPS“. Ich weiß es sehr zu schätzen, dass Sie sich Zeit genommen haben, meine Arbeit und das Ensemble kennen zu lernen. In Gedanken sende ich Ihnen einen „blühenden“ Gummibaum, nur mit den besten Wünschen. Ein gesundes und glückliches Geburtstagsfest!
Ihr Torsten Händler

lieber oe,
in praise of elderly men: was sind denn schon 80 jahre, wenn mit jeder publizierten zeile die ewigkeit winkt und man sich mit seinem tun und lassen ein leben lang in guter gesellschaft befunden hat. herzlichen glückwunsch zum 80. geburtstag!
thomas thorausch deutsches tanzarchiv köln/sk stiftung kultur

Kritik Da oben spielen sie ein schweres Drama mit Weltanschauung, Kampf von Herz und Pflicht: Susannen attackiert ein ganz infama Patron und läßt sie nicht.
Ich sitze im Parkett und zück den Faber und schreibe auf, ob alles richtig sei; Exposition, geschürzter Knoten – aber ich denk mir nichts dabei.
Mein Herz weilt fromm bei jenem lieben Kinde, das lächelnd eine Kindermagd agiert: ich streichle ihr im Geiste sehr gelinde, was sie so lieblich ziert, Nun sieh mal einer diese süßen Pfoten, dies Seidenhaar mit einem Häubchen drauf – es gibt da sicher manch geschürzten Knoten: ich löst ihn gerne auf.
Wer sagte da, dass ich nicht sachlich bliebe? (Nu sieh mal einer dieses schlanke Bein!) Begeisterung, Freude am Beruf und Liebe: So soll es sein! Ignaz (Kurt Tucholsky) Die Schaubühne, 5. Juni 1913, Nr. 22, S. 617

Nur die schönsten Erinnerungen, schon seit Anfang der sechziger Jahre.
Wir wünschen dir einen KNALLENDEN Geburtstag. Wir denken an dich am Donnerstag.
Alles Liebe, Hans und Henk

Lieber Horst Koegler,
zu Ihrem heutigen besonderen Geburtstag sende ich Ihnen meine herzlichsten Glückwünsche! Seit beinahe meinem ersten Tag in Deutschland waren Sie es, der mit Interesse, Enthusiasmus, manchmal scharfer Kritik, aber immer mit Liebe das Geschehen der deutschen Ballettszene kommentierend begleitet hat. Ihre Kritiken allein könnten die Geschichte des Balletts unserer Zeit dokumentieren! Danke für Ihre Treue zu unserer Kunst. Ich wünsche Ihnen und uns noch viele gemeinsame Jahre mit unserer Kunst.
Mit allen guten Wünschen, Ihr John Neumeier

Lieber Horst,
wenn Tänzer zählen, dann bis 8. Du bist jetzt im Sinne dieses tänzerischen Zähltaktes zehnfach „alt genug um richtig jung“ zu sein. Eine Hilfe beim Zählen all Deiner Kritiken brauchst Du sicherlich nicht, denn in Deinem Gedächtnis ist eine ganze Epoche des Tanzes gespeichert und dies hat Deinem kritischen Urteil sehr viel Gewicht verliehen. Das hat viele, aber nicht alle gleichermaßen gefreut. Dass ich Dich nach den vielen Jahren Deiner kritischen Begleitung meiner Karriere noch immer einen Freund nennen kann, macht mir das Gratulieren zum heutigen Jubiläum besonders leicht.
Herzlich alles Gute! Heinz Spoerli

Lieber Herr Koegler,
... Intimbekenntnisse einer übersensiblen Choreographenseele. Aber mehr? Ein Wegweiser in Wuppertals Tanzzukunft? Davor möge Wuppertals Generalintendant sein Publikum bewahren! (Süddeutsche Zeitung, 11.1.74)
Und trotzdem sind Sie wiedergekommen, und wir haben uns jedes Mal gefreut und waren gespannt auf Ihre gefürchteten Kritiken.
Ich würde Sie gerne einmal umarmen, lieber Herr Koegler.
Wir alle gratulieren Ihnen von ganzem Herzen.
Pina Bausch und das Tanztheater

Lieber Horst Koegler,
wir gratulieren zu diesem Festtag von ganzem Herzen und wünschen Ihnen auch weiterhin eine spitze Feder. Sie werden heute 80 Jahre und haben mich mein ganzes bisheriges Tänzerleben begleitet. Es ist immer wichtig zu wissen, was denkt Horst Koegler über eine Produktion oder über die Tänzer. Damit Sie weiterhin viel Reisen können, um sich Vorstellungen an zu schauen, wünschen wir Ihnen vor allem Gesundheit und, dass Sie Ihren wachen Geist behalten.
Herzliche Grüße, Vladimir Malakhov und das Staatsballett Berlin

Lieber Herr Koegler, verehrter junger Kollege,
ich bin auch nach Jahrzehnten immer noch stolz darauf, dass ich Ihr Nachfolger bei der „WELT“ werden und – was weit schwieriger war – bleiben durfte.
Sie haben der Ballettkritik den Rang der Ernsthaftigkeit gegeben, der heutzutage beinahe schon wieder überbeansprucht wird. Sie aber fanden den glücklichen Ausgleich zwischen journalistischer Verve und unfehlbarem Sachverstand. Man las sie stets gern – und mit Gewinn. Ihre Nachschlagewerke sind allen von uns unentbehrlich. „Schlag nach bei Shakespeare“? Ach was! Schlag nach bei Koegler. Das ist immer hilfreich und unterhaltend zugleich.
Mit den herzlichsten Glückwünschen zum Achtzigsten, voll lächelnder, freundschaftlicher Hochachtung Ihr Klaus Geitel

Lieber Herr Koegler!
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag und alles Gute aus Wien! Und ein großes Dankeschön an eine Persönlichkeit, die großen Anteil an der Bedeutung des Tanzes hat. Sie zählen zu den sehr raren Menschen, die den Tanz (auch Musik und Oper) als zu Recht viel gerühmter Kritiker und Autor nicht nur in der Öffentlichkeit vertreten, sondern auch vieles ermöglichen. Immer sind Sie hilfreich, immer finden Sie Zeit Fragen zu beantworten und bereitwillig stellen Sie Ihr Wissen und Ihre Kontakte zur Verfügung. Vieles wäre ohne Ihr Wirken, oft im Hintergrund, nie passiert. Auch ich verdanke Ihnen meinen Einstieg ins Kritikerleben, und viele wertvolle Hinweise für meine Dissertation über John Neumeier.
Sehr gerne erinnere ich mich an die netten Zusammenkünfte in Stuttgart und Wien.
Und aus Wiener Sicht last but not least: Ein Dank auch für Ihren Blick von außen auf die Ballettentwicklung in dieser Stadt!
Ihre Silvia Kargl

Lieber oe,
alles Liebe zu Ihrem Lebensjubiläum. Ich wünsche Ihnen Gesundheit und weiterhin viele anregende (Tanz)Erlebnisse. Bleiben Sie so jung, wie Sie sind!! Mit ganz herzlichem Gruß,
Ihre Katja Erdmann-Rajski

Lieber Herr Koegler,
Sie sind für mich der Igel, der immer schon da ist, egal welches Theater ich atemloses Häschen auch betrete. Ich wünsche Ihnen auch weiterhin intensive Tanz-Begegnungen, widerborstige wie schöne, die Sie im Theatersessel hellwach und alle Strapazen langer Reisen vergessen machen.
Es verbeugt sich in alter Stuttgarter Verbundenheit,
Ihre Andrea Kachelrieß

Lieber Horst Koegler,
wir kommen langsam in die Jahre. Aber Claudius meinte sehr richtig, wir werden nicht älter, weil wieder ein Jahr vergangen ist – älter werden wir erst, wenn wir unsere Ideale aufgeben. Und in dieser Hinsicht sehe ich bei Ihnen keine Gefahr.
Meine Bewunderung für Sie und Ihr Wirken währt nun schon über 40 Jahre (vorher hatte ich mit Ballett „nichts am Hut“) – und ich wünsche mir, dass ich weitere Jahrzehnte ein Fan von Ihnen sein darf. Mit meiner Hochachtung für Sie, für Ihr Engagement und Ihr Wissen verbinde ich meine besten Wünsche.
Ihr Fred Hoffmann

Lieber Herr Koegler,
Den „Koegler“ kennen alle, das modellhafte Tanzlexikon nämlich. Ich habe das Privileg, dass ich neben dem „Koegler“ wie alle auch noch Horst Koegler kennen darf.
Die Begegnung mit Ihnen gehört zu den bedeutenden Begegnungen in meinem Leben. Sie wurde möglich, weil Sie so offen und interessiert auf Menschen zugehen. Offen und großzügig. Denn, Sie haben mir zwar nie verziehen, dass ich vor Jahrzehnten einmal Ihren herrlichen Chablis mit Orangensaft gemischt habe. Aber Sie haben mich großmütig trotz dieser Untat nicht aus Ihrem Kreis verstoßen.
Das war bei einer Ihrer Nach-Premieren-Einladungen, denn für Sie war Teilnahme an der Kunst in hohem Maße mit Teilnahme an Menschen verbunden. Und so haben Sie Ihre Gäste empfangen und bewirtet und gleichzeitig eine Ihrer Kritiken verfasst. Und beides souverän.
Auch die „kleinen“ Kritiken sind nur scheinbar nebenher entstanden, Ihre großen Artikel und Essays sind das sichtbar nicht. Weil Sie bis heute so offen wissensfreudig auf alles zugehen, was für Sie von Bedeutung ist, steht Ihnen ein so bewundernswert umfassendes Wissen zur Verfügung. Es wird zur Basis Ihrer immer spannenden Texte. Sie ordnen klar ein, sie nehmen unmissverständlich persönlich Stellung. Das erlaubt keine Einheitsreaktionen. Ich habe gedacht: „Das ist wieder hervorragend“. Aber ich habe auch gedacht: „Wie kann er nur?“ Das erste viel häufiger als das andere. Ich gratuliere Ihnen zum Achtzigsten. Nicht eigentlich zum Geburtstag. Aber zu dem, was den achtzigjährigen Horst Koegler als Persönlichkeit und Werk ausmacht.
Richard Merz

Lieber Horst Koegler,
ich habe keine Ahnung, wie oft wir uns in den vergangenen gut vierzig Jahren über den Weg gelaufen sind, und dass wir in dieser Zeit nicht selten die kritischen Klingen gekreuzt haben, habe ich fast schon vergessen. Aber eine unserer Begegnungen ist mir unvergesslich. 1969 waren wir beide nach Monte Carlo gekommen, um uns Robbins‘ „Dances at a Gathering“ anzusehen, und wohnten im Hotel Metropole. Gelegentlich trafen wir uns dort im Swimming Pool, und eines schönen Tages haben Sie dort, im Wasser, mit meinen Kindern eine sehr eigenwillige Version von Balanchines Quadriga aus dem „Apollon musagète“ aufgeführt: für Susannes und Markus‘ Vater, wie gesagt, eine unvergessliche Erinnerung. Ich wünschte mir, uns beiden ginge es Anno 2007 so gut wie damals im Metropole in Monte Carlo, aber da das leider nicht mehr der Fall ist und Tage wie jene im Metropole nicht wiederkommen werden, wünsche ich Ihnen zu Ihrem 80. Geburtstag mindestens gute Gesundheit und weiterhin jenes Interesse für den Tanz, das Sie Ihr ganzes Leben lang ausgezeichnet hat und das uns, bei allen Gegensätzlichkeiten, verbindet.
Lassen Sie es sich noch einige Jahre wohlergehen und seien Sie herzlichst gegrüßt von Ihrem
Jochen Schmidt

Lieber Herr Koegler,
ich gratuliere Ihnen; - dies von ganzem Herzen! Ich hoffe, dass Sie einen wunderschönen Tag erleben dürfen.
Danke für so viel Gutes und Herausragendes, welches Sie dem Tanz – aber auch der Kunst ganz generell – geben und gegeben haben.
Hochachtung.
Ihr Martin Schläpfer

Lieber Horst Koegler,
zum 80. Geburtstag gratuliere ich Ihnen herzlich und wünsche Ihnen noch viele spannende Musikerlebnisse. Sie haben als Musik-und Ballettkritiker wie kein anderer in Deutschland die Entwicklung und das Geschehen – vor allem auf dem Gebiet des Tanzes und des Balletts – begleitet und durch ihre Rezensionen, Bücher und Aufsätze das Interesse an dieser Kunst geweckt und gefördert. Man fieberte Ihrem Urteil entgegen, manchmal war man im Glück, manchmal auch nicht. Uns damals jungen Tänzern haben Sie auch noch eine „Nachrezension“ gewidmet, wenn wir einsprangen oder als Zweitbesetzung auftreten durften. Als Ballettkritiker-Zar werden Sie in die Geschichte eingehen. Danke, dass es Sie gibt!
Paul Chalmer und das Leipziger Ballett

Lieber Horst Koegler,
aus dem Tanzwunderland Österreich, dessen Vor- und Nachteile und Probleme Sie zur Genüge kennen und die Sie dankenswerterweise auch immer aufgezeigt haben, sende ich Ihnen die herzlichsten Geburtstagsgrüße mit dem Wunsch, dass Sie uns mit Ihrem Wissen und Ihrem Qualitätsempfinden noch lange im Kampf für den Tanz erhalten bleiben mögen.
Herzliche Grüße,
Ihr Michael Birkmeyer

Lieber oe!
Wien ohne Ein- oder Zuspruch von oe, wenigstens was die großen Bühnen und deren KritikerInnen betrifft: schwer denkbar. Ihre Meinung hat Gewicht, ist Maßstab. Ihre enorme Kenntnis musste, und dafür bedanke ich mich ausdrücklich, auch in das Buch „österreich tanzt – Geschichte und Gegenwart“ einfließen. Ihre Lexika sind unersetzlich, eine Neuauflage dringlich.
Ich bin stolz in gewisser Weise in einem Austausch mit Ihnen zu sein und freue mich über den Witz und Humor und die scheinbare Leichtigkeit, die Ihnen zu eigen ist.
Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Andrea Amort

Wenn man 56 Jahre alt ist und sich seit vielen Jahrzehnten für Ballett interessiert, ist man – ob persönlich oder nicht – innig vertraut mit oe! Ich glaube, mit 20 habe ich auch mal einen wütenden Brief an ihn geschrieben, in dem ich uns Stuttgarter Ballettfreunde gegen seinen Vorwurf, wir seien stupide Lokalpartrioten, verteidigte und stolz darauf hinwies, dass wir uns doch keineswegs alles bieten ließen. Weshalb wir in adornitischer Strenge und im Sinne Koeglerscher Zeitgemäßheit – Crankos „Spuren“ und „Green“ ausgebuht hätten. (Hätten wir doch nicht! Dann bräuchte ich mir nicht vorzuwerfen, das sensible Genie unter Buhrufen ins Grab gejagt zu haben).

Ach, was waren das für Zeiten! Als man (zumindest der eifrige Knabe W.O. und der anerkannte Ballett-Papst oe) alle Kunst daran maß, ob sie dem ästhetischen Bewusstseins-Stand der Zeit und ähnlichen Erfordernissen angemessen sei. Tempi passati. Was sind unsere Kriterien heute? W. O. widerspricht oe immer noch oft. Und freut sich andererseits sehr, wenn er sich mit oe d‘accord weiß. Sein Urteil ist mir herzenswichtig. Und gleich werde ich wieder störrisch, wenn ich daran denke, dass er jeden noch so enthusiastischen Bericht über die Münchner „Bayadère“ mit der Bemerkung abschließen muss, unser rekonstruierter letzter Akt sei misslungen und einer gewissen anderen Version weit unterlegen. Wie kann man nur übersehen, dass wir den herzzerreißend besten letzten „Bayadère“-Akt der Welt haben??
oe ist leidenschaftlich – wie nur die leidenschaftlichsten Theaterleute! Und geht aus Leidenschaft in Oper und Ballett! Seine Kritiken, die einst Deutschlands hellste publizistische Stimme in der weiten internationalen Ballettwelt darstellten, waren leidenschaftlich und luzide, klar-intelligent und elegant-champagnerhaft schäumend vor Temperament. Heute schreibt er – auch wenn keine Zeitung mehr offizielle Urteile bei ihm bestellt – nicht weniger verantwortungsbewusst, trotz der vollkommenen inneren und äußeren Freiheit, die ihm das koeglerjournal bietet. Allenfalls noch herz-offener, unverstellt in den Äußerungen seiner Liebe, mild in seinen Bemerkungen über menschlich-künstlerische Phänomene, die ihm fremd bleiben müssen oder ein Ärgernis sind. Ach – und nicht zu vergessen: mir scheint, er war immer lieber kokett als heuchlerisch, und lieber gelassen-schwul als vornehm-verklemmt.
80 Jahre! Das Ensemble des Bayerischen Staatsballetts gratuliert, mit allen Tänzern, mit Direktor Ivan Liška und seiner Mannschaft, darunter der herzlich unterzeichnende
Wolfgang Oberender

Lieber Horst Koegler,
ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen: Sie saßen als aufmerksamer Beobachter studierend in der „Fasanerie“, dem Ballettstudio von Tatjana Gsovsky, ich scharrte an der Ballettstange und Tatjana spielte Klavier (manchmal). In dieser Berliner Zeit fanden Sie mich – mehr oder weniger – „hinreißend“. In München musste ich mir Ihre Anerkennung dann erst mühsam wieder erkämpfen. In meiner Direktionszeit aber waren Sie ein fairer und weiser Kritiker, oft hilfreich und ermutigend. Meine Hochachtung für Sie, mein Respekt vor Ihnen, dem Doyen, ist stets unerschütterlich gewesen. Sie haben sich um das Ballettgeschehen in unserem Land verdient gemacht. Ich sende Ihnen zu Ihrem Geburtstag herzliche Grüße und Wünsche.
Konstanze Vernon

Sehr geehrter Herr Koegler,
Wie mit den Lebenszeiten, so ist es auch mit den Tagen: keiner ist uns genug, keiner ist ganz schön, jeder hat seine Plage und seine Unvollkommenheit.
Aber rechne sie zusammen, so kommt eine Summe Freude und Leben heraus. (Friedrich Hölderlin)
Zu Ihrem 80. Geburtstag möchte ich Ihnen im Namen aller Mitglieder, des Vorstandes der John-Cranko-Gesellschaft und natürlich auch ganz persönlich auf das Herzlichste gratulieren und Ihnen für Ihren weiteren Lebensweg und das neue Lebensjahr eine riesige Summe Freude und Leben wünschen. Herzlichst
Ihr Rolf Michael Pfander, Vorsitzender der John-Cranko-Gesellschaft

Sehr geehrter Herr Koegler,
zum Geburtstag wünschen wir, Wolfgang Stollwitzer und Ivan Cavallari, alles Liebe und Gute.
Wir stellen Ihnen eine besondere Jahrgangs-Flasche Wein aus Australien bereit, in der Hoffnung, Sie bald gemeinsam genießen zu können.
Herzliche Grüße
Ihr Ivan und Wolfgang

Lieber Herr Koegler,
unvermindert über die Jahrzehnte hat sich Ihre kritisch unterfütterte Begeisterung für Ballett/Tanz erhalten, unvermindert frisch, im besten Sinne kurzweilig (mit locker eingefügten Informationen über Hintergründe, bei denen Sie ihr stupendes Wissen nutzen) äußern Sie sich zum Tanzgeschehen. Diese Begeisterung, gepaart mit der Liebe zu den Tänzer/innen (heutzutage eine Rarität), möge Ihnen erhalten bleiben.
Mir sind Sie als völlig uneitler Mentor und Förderer begegnet, der uneigennützig hilft, wo er kann, der souverän andere Meinungen gelten lässt. Auch darin sind Sie eine Ausnahmeerscheinung. Dafür danke ich Ihnen. Ihr Ulrich Völker

Lieber Horst Koegler,
zu Ihrem Geburtstag gratuliere ich sehr herzlich. Ich wünsche Ihnen nur das Beste und viel Glück. Mit besten Grüßen aus Basel,
Michael Bellgardt

Ein altes, wenn ich mich nicht täusche, arabisches Spruchwort sagt: Wer in andern ein Feuer entzünden will, muss selber brennen.
Ich wünsche mir zu Deinem Geburtstag, dass Du noch lange so brennst wie bisher und noch oft ein Funke überspringt.
Herzliche Glückwünsche
Hartmut (Hartmut Regitz)

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