Milli Bitterli im WUK

Wie Energie die Bewegung verändert

Wien, 18/01/2007

Ein farbiges Bild voller Energie soll der Zuschauer am Ende der Aufführungen im WUK (bis Samstag, 20. Jänner) mit nach Hause nehmen. „Ich interessiere mich seit Langem für den Zusammenhang von Bewegung und Emotion“, meint Milli Bitterli im Gespräch. „Mit der kleinteiligen Serie „Was bleibt von mir?“ habe ich diese Recherche begonnen. Nach und nach aber wurde mir klar, dass ich daraus ein Tanzstück für Ensemble machen will.“ Frauen Unter dem Titel „Die Verschleuderung des Ich“ versteht Bitterli ein reiches Bewegungsvokabular, das im Lauf des Abends immer stärker mit Energie angereichert wird. „Dieses Anschwellen der Kraft wird so stark, dass uns Tänzerinnen die Energie davonträgt. Das heißt: Das Material tanzt uns!“ Die 1969 in Wien geborene, zunächst im klassischen Tanz ausgebildete Künstlerin hat das neben Wien auch in Brüssel und Zürich überaus erfolgreich gezeigte Quartett ausschließlich mit Frauen besetzt.

Bitterli: „Vielleicht, weil mir weibliche Emotion und der weibliche Körper einfach vertrauter sind. Ich bin von meiner Befindlichkeit ausgegangen, wollte daraus eine Tanzsprache entwickeln, die ich mit den anderen teile. Aber da die Emotion und zwar das Gefühl des Freudigen das Thema ist, sieht das natürlich bei den einzelnen Tänzerinnen ganz unterschiedlich aus. Der Zustand steht im Zentrum. So, wie wenn du in die Disco gehst und dich tanzen lässt.“ Milli Bitterli feiert den Tanz, allerdings auf einer exakt gebauten, einem klassischen Tanzstück verwandten Basis.

Der Soundtrack kommt von Gitarrist Martin Siewert, der das Werk von der Entstehung bis zur Uraufführung im Tanzquartier (2006) begleitet hat. „Verzückung und Ekstase“ sind angesagt.


Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

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