Emotionen und deren Klischees

Rotraud Kern zeigt ihre Produktion „Play“ im Wiener Kulturzentrum WUK

Wien, 14/09/2007

Sehr jung und unschuldig wirkt die erste Tanz-Produktion, die von der in Salzburg ausgebildeten Tänzerin Rotraud Kern derzeit im großen Saal im WUK gezeigt wird. Als Partnerin von Paul Wenninger war Kern bereits zu sehen, der Wiener Choreograf hat in diesem Fall das Coaching übernommen.

Gemeinsam mit der Tänzerin Tina Havers entwickelte Kern nun „Play“ (bis 14. 9.), eine humorvolle Auseinandersetzung mit emotionalen Befindlichkeiten und deren Bildhaftigkeit. Was bleibt von den großen Emotionen der Medienkultur, so fragt Kern in ihrem Programmtext, wenn sie aus ihrem Kontext gerissen werden? Wenig, ist man versucht zu antworten, denn gespielt wird in „Play“ ausschließlich mit der Wirkung von Oberflächen. Das Weinen wird eben produziert wie Wut und Heldentum.

Das Nachstellen von Posen sowie Studien zum Ausdruck sind im zeitgenössischen Tanz derzeit groß in Mode. Ob sich diese Form der Inszenierung allerdings auch schon als Choreografie bezeichnen lässt, ist zu hinterfragen.

Im nächsten Monat treten im WUK Willi Dorner und Doris Stelzer mit ihren Ensembles auf. Willi Dorner, der international erfolgreich ist, gastiert am 23. und 24. Oktober mit „Inbetween“. Doris Stelzer bereitet für die Abende am 30. und 31. Oktober eine erweiterte Fassung von „shifted views“ vor.

Link: www.wuk.at 

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

Kommentare

Noch keine Beiträge