Kampnagel wird geflutet

„Water Music“ von Felix Ruckert auf Kampnagel

Hamburg, 02/02/2007

Aber warum? Endlos mit Wasser herumspritzen und niemand schimpft über die Pfützen! Oder die flache Hand knapp unter den Wasserhahn halten, damit alle im Raum nass werden! „Water Music“ der Berliner Compagnie Felix Ruckert zelebriert Spiele dieser Art auf Kampnagel in einer künstlichen Nasszelle mit zwölf Waschbecken.

In halb gefüllten Becken lässt sich prima plantschen, und die Wasseroberfläche, mit den Handrücken betrommelt, erzeugt bei unterschiedlicher Füllhöhe verschiedene Töne. Faszinierend - für ein paar Minuten jedenfalls. Wie der Kampnagelraum langsam geflutet wird, fesselt dann aber doch bald mehr als die Aktionen von Felix Ruckert und Matthieu Burner. Spannender sind da schon die Bilder, die zwei Videokameras auf die Flächen über den Waschbecken werfen. Gefilmt werden die beiden Wassermänner nämlich von zwei in Latex verpackten Frauen. Die richten die Linsen regelmäßig auf die Unterhosen, Marke Feinripp, die allerdings - sind sie erst einmal richtig nass - optisch nicht gewinnen.

Schließlich rutschen Ruckert und Burner über den nassen, glatten Boden. Hier verwirklicht jemand seinen Kindertraum oder eine Fantasie - für die Zuschauer ist das eher belanglos. Spärlicher Applaus auf Seiten der Trockenen.

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