Marathon nationaler und internationaler Studiengänge
Im Hebbel am Ufer in Berlin beginnt die 6. „Biennale Tanzausbildung“
Zur 1. Biennale Tanzausbildung treffen sich im Hebbel am Ufer alle staatlichen Schulen Deutschlands
In den Tanz ist auf allen Ebenen Bewegung gekommen. Bewegung hin zu neuen Bewertungen, Denkstrukturen, Kooperationen. Selbst die elf staatlichen Ausbildungseinrichtungen der Republik, in natürlicher Konkurrenz um die begabtesten Studenten, überwinden die Abgeschiedenheit ihrer Akademien und suchen den Austausch. Im Februar 2007 schlossen sie sich zur „Ausbildungskonferenz Tanz“ zusammen, deren Vision ein koordiniertes, dabei bewährt vielfältiges Angebot von Wegen zum Tänzerberuf ist. Und das Lernen der Pädagogen voneinander und miteinander.
Initiiert hat diesen Prozess die Kulturstiftung des Bundes über ihr Projekt „Tanzplan Deutschland“. Bis 2010 will sie mit einer Finanzspritze von 12,5 Millionen Euro neue Konzepte für den Tanz umsetzen helfen, seine Einrichtungen für die Zukunft irreversibel vernetzen. Außer in die „Tanzpläne vor Ort“, die lokale Initiativen wie das Hochschulübergreifende Zentrum Tanz (HZT) in Berlin unterstützen, fließt das Geld maßgeblich in den „Tanzplan Ausbildungsprojekte“, der die nationale Ausbildung stärken und international profilieren möchte. Erstes Ergebnis ist die 1. Biennale der Tanzausbildung, die im Rahmen des aktuellen Context-Festivals im Hebbel am Ufer stattfindet.
Im Zentrum dieses achttägigen Arbeitstreffens stehen vom 26. Februar bis 4. März die Zusammenschau und das gemeinsame Lernen. Herzstück sind die beiden Abende (27. und 28.2.), an denen sich die einzelnen Schulen mit Ausschnitten aus ihrem Repertoire vorstellen. Ehrwürdige wie die Folkwangschule Essen und, gleichfalls in den 1920ern gegründet, die Palucca Schule Dresden, erste und bislang einzige Hochschule für Tanz, sind ebenso darunter wie jenes HZT als jüngstes, noch in der Erprobungsphase befindliches Projekt. Bilateral orientierte Studiengänge wie an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt a.M. mit ihrem Ausbildungsbereich Zeitgenössischer und Klassischer Tanz oder an der Hochschule für Musik Köln mit dem Studiengang Tanz stoßen dabei friedlich auf die erprobten Flaggschiffe traditioneller Prägung: die Ballettschule des Hamburg Ballett, die Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München/Heinz-Bosl-Stiftung, die John Cranko-Schule Stuttgart, die Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim mit ihrer Akademie des Tanzes, die Staatliche Ballettschule Berlin. Klassische Choreografien stehen an diesen Abenden gleichwertig neben modernen oder zeitgenössischen Beiträgen, alte neben neuen, ohne Ansehen der Stilistik, nur einem allgemein gültigen Qualitätsstandard verpflichtet.
Für die Studenten finden vier teils genreübergreifende Workshops zu Methodiken von William Forsythe und Emio Greco statt. Vom 1. bis 3. März gibt es öffentliche Lecture Demonstrations zu neuen Tanznotationen und medial vermittelbaren Lernwerkzeugen.
26.2.-4.3., Hebbel am Ufer, Infos unter www.hebbel-am-ufer.de
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