„Drei Segel für Europa“

Der Mythos Europa wird von drei europäischen Ballettschulen in Tanz umgesetzt

Essen, 02/11/2008

„Der griechische Mythos erzählt, dass Europa, die Tochter des phönizischen Königs Agenor, sich mit ihren Gefährtinnen am Strand des Mittelmeeres vergnügt habe. Zeus verliebte sich in das schöne Mädchen und beschloss, es zu entführen. Er nahm die Gestalt eines weißen Stiers an, der dem Meer entstieg und sich Europa näherte. Das Mädchen streichelte das überaus schöne, zutrauliche Tier und fand sich schließlich bereit, auf dessen Rücken zu klettern. Darauf erhob sich der Stier und stürmte ins Meer, das er mit Europa auf dem Rücken durchquerte. Aber wie durch ein Wunder wurden sie und der Stier nicht einmal nass. Zeus entführte Europa nach Kreta, wo er sich ihr in seiner göttlichen Gestalt zu erkennen gab und mit ihr drei Söhne zeugte: Minos, Rhadamanthys und Sarpedon. Aufgrund einer Verheißung der Aphrodite wurde der heimatliche Erdteil nach ihr benannt.“ – so steht's in Wikipedia.

Im Prozess seiner Überlieferung ist der Mythos Europa unzählige Male übersetzt worden: vom Mündlichen ins Schriftliche, von einer literarischen Ausformulierung in eine andere. Dieser Mythos wird nun vom französischen Choreografen Jean-Claude Gallotta mit drei Ballettschulen in Tanz umgesetzt: dem Konservatorium für Musik und Tanz von Grenoble in Frankreich, der Ballettakademie von Bytom in Polen und dem Gymnasium Essen-Werden in Deutschland. Die Uraufführung findet im Sommer 2010 statt, wenn Essen Kulturhauptstadt Europas ist. Die Kosten des Projekts von 250.000 Euro stammen zur Hälfte von der EU, die andere Hälfte kommt aus den Mitteln der Stadt Essen und von Sponsoren.

Mitte letzter Woche fand das erste Arbeitstreffen für die 40 Jugendlichen zwischen 12 und 15 Jahren am Gymnasium in Essen-Werden statt. Die Jugendliche haben zusammengelebt und getanzt. Nach dem gemeinsamen Frühstück wurde um 10 Uhr in zwei Gruppen trainiert, klassisch und modern, der moderne Unterricht wurde von Theophile Alexandre von Gallottas Kompanie gegeben.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen wurden verschiedenen Kennenlern-Programme organisiert, u. a. Stadterkundungsspiele, Verstehen mit allen Sinnen, gemeinsam ein Bild malen, ein Gruppenfoto, das Vorbereiten eines internationales Essens, eine „Tour de Ruhr“-Busrundfahrt durch Essen samt Essen-Zollverein, ein Ausflug zum „ Sea-Life“ in Oberhausen, die Fotoausstellung Guy Delahaye und eine Vorstellung im Aalto Theater von „La vie en Rose“. Am Freitag reisten alle mit ganz vielen neuen Eindrücken und neuen Freunde wieder ab. Das nächste Treffen findet wahrscheinlich an Ostern 2009 in Grenoble statt.

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