Der Tanz als Manifest - Kunst kann nützlich sein

US-amerikanische Performerin Penny Arcade und ihr in Deutschland lebender Kollege Antony Rizzi mit verstörender Performance

Wien, 26/07/2010

„Kann die Kunst je nützen?“ Dieser Frage stellten sich die US-amerikanische Performerin Penny Arcade und ihr in Deutschland lebender Kollege Antony Rizzi beim Abschluss-Charity-Event im Rahmen der Aids-Konferenz 2010 in Wien im Odeon. ImPulsTanz und das ORF-Radiosymphonieorchester Wien stellten je 5.000 Euro für Hilfsprojekte in der Ukraine und in Wien zur Verfügung.

Und ja, Kunst kann nützlich sein. Arcade und Rizzi sind faszinierende Performer, die spontanen Kontakt zum Publikum suchen und ihre Kunst mit Erlebnissen verbinden. Dabei üben sie heftige Kritik an Politik und Gesellschaft.

Obamas Aussage, dass Dinge für die Aids-Bekämpfung erst langsam in Bewegung kommen müssen, reizte Rizzi. Zur Verstärkung holte er Teilnehmer des Dance-Web-Programms auf die Bühne. Aids kann jeden treffen, sagt der seit 15 Jahren selbst erkrankte Tänzer.

Heftige Kritik am Life Ball übte Penny Arcade: Die Kosten für die opulente Ausstattung hätten ihr die Freude am Ball verdorben. Außerdem würden Mitglieder der New Yorker Szene dafür bezahlt werden, den Ball zu besuchen.

Am Ende der intensiven und manche Zuschauer verstörenden Performance folgte eine neue Fassung des „Sterbenden Schwan“ Rizzis als Symbol für den Tod.

Zuvor stand die Uraufführung der Orchesterfassung von Olga Neuwirths „Hommage à Klaus Nomi“ am Programm. Die „Cover-Version der Cover-Version“ fünf bekannter Lieder besticht in der Interpretation des Countertenors Jochen Kowalski und des RSO Wien unter seinem zukünftigen Leiter Cornelius Meister als Erinnerung an den außergewöhnlichen Künstler, der 1983 als einer der ersten Prominenten an Aids starb.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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