Den Tanz nach vorne bringen
Das Spielzeitheft Nr. 3 ist erschienen!
Nina Hümpel, Gründerin und Herausgeberin von tanznetz.de, bezeichnet sich selbst als Spinne, die die Fäden zwischen Textredaktion und Filmredaktion, Fotografen, Moderatorenteam, Programmierern, Grafik, Lesern und Kunden in der Hand hält und dabei versucht, das Netzwerk täglich zu verdichten und auszubauen. Daneben spinnt sie natürlich permanent neue Ideen für die Zukunft von tanznetz.de!
Wie sind Sie zu tanznetz.de gekommen?
Vor 15 Jahren, das Internet war noch ziemlich unbekanntes Neuland, schlug mein Mann vor eine Tanzzeitung im Internet zu gründen. Wir haben damals mit einigen Mitstreitern einfach losgelegt und dann von Jahr zu Jahr neue Mitmacher gewonnen, mit denen sich dann weitere Rubriken und Bereiche von tanznetz eröffneten. So bin ich dazu gekommen und langsam entwickelte sich das Ganze zu einem riesigen Netzwerk, einer großen Community, wie man seit ein paar Jahren sagt.
Was ist für Sie das Besondere an dieser Community?
Mit bis zu 80.000 Besuchern und bis zu 500.000 abgerufenen Seiten im Monat ist tanznetz die größte Community für künstlerischen Bühnentanz im deutschsprachigen Raum, wenn nicht in ganz Europa. Theater- und Opernfans in den Foyers bemängeln, dass es etwas Vergleichbares in ihren Feldern nicht gibt. Unsere Leser überschütten uns mit Lob und Freude darüber, dass wir gleichermaßen Ballett, das Tanztheater und den zeitgenössischen Tanz abdecken. Ich denke, dass unsere Tanzgemeinschaft die Szene ganz wesentlich zusammenhält und eine bedeutende Informations- und Diskussionsgrundlage geschaffen hat, die ihres gleichen sucht.
Welche Motivation haben Sie, für tanznetz.de ehrenamtlich zu arbeiten?
Wir haben über 30 ehrenamtliche Mitarbeiter, die an diese Community glauben und mit größter Selbstverständlichkeit und Kollegialität zu ihr beitragen! Das motiviert mich weiterzumachen, obwohl ich alle paar Jahre das Gefühl habe, dass es nicht mehr weitergeht. Denn der viele Content muss ja redaktionell betreut und aufgearbeitet werden. Im Moment sind wir wieder in so einer Phase, in der die vielen Angebote kaum noch von unserer kleinen Redaktion bewältigt werden können...
Was wünschen Sie sich für die Zukunft von tanznetz.de?
Sehr viel: ich wünsche mir eine neue Programmierung, eine zeitgemäße Grafik und redaktionelle Hilfe.
Die Stuttgarter Tanzkritikerin Angela Reinhardt ist seit 2003 das Herz der tanznetz-Textredaktion, ohne deren täglichen Einsatz die Berichterstattung zusammenbrechen würde, denn neben dem täglichen Redigieren und Online-Stellen zahlreicher Tanzkritiken, der Mitarbeiterkommunikation, dem Pflegen von Premierenliste und TV-Terminen und der Betreuung der Kompanieforen schreibt sie selbst noch Ballettkritiken und Tanzberichte.
Wie oder warum sind Sie zu tanznetz.de gekommen?
Als ich im Jahr 2001 die Erstaufführung von Crankos „Onegin“ am Londoner Royal Opera House sah, habe ich tanznetz.de einen Bericht darüber angeboten. Obwohl ich seit ca. 1980 begeisterter Ballettfan bin, hatte ich als freie Journalistin bis dahin nur selten über Tanz geschrieben, einfach weil der Respekt zu groß war – mit Koegler, Regitz und Krause in den beiden Stuttgarter Zeitungen vor der Nase... Da aber habe ich mir ein Herz gefasst und mich über Bernd Krause ans tanznetz.de gewandt. Als er 2003 gestorben ist und das tanznetz immer größer wurde, habe ich immer mehr geschrieben und bei der täglichen Presseschau geholfen, da wurde ich irgendwann ungefragt zur Redakteurin ernannt.
Was ist für Sie das Besondere an dieser Community?
Dass der Tanz im Gesamten wieder eine Plattform hat – nicht nur die Moderne, sondern auch die Ballettklassik, nicht nur die großen Kompanien, sondern auch die die vielen Stadttheater und die Freien, die Deutschland, Österreich und die Schweiz bis in die kleinsten Winkel mit Tanz versorgen. Dass wir reichlich Platz und ein Herz für alle haben, dass so viele Kollegen auf uns zugekommen sind und dabei helfen wollten, weil wir damit auch den schleichenden Verlust an Tanzberichterstattung in den Tageszeitungen auffangen. Dass immer mehr Kollegen mit Freude und Engagement mitmachen!
Welche Motivation haben Sie, trotz des sehr geringen Honorars für tanznetz zu arbeiten?
Das frag ich mich auch manchmal, wenn ich nachts um eins dasitze und im www die internationalen Tanz-News durchforste... Es macht Spaß (meistens jedenfalls), und ich liebe das Ballett.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dass sich unsere Leser mehr einbringen und an Diskussionen beteiligen. Dass die Im-Internet-gibt’s-alles-umsonst-Mentalität ein wenig nachlässt und sich irgendein Modell finden lässt, das journalistische Arbeit im Internet wenigstens in zarten Grundzügen entlohnt, reich werden will ja keiner.
Dennis Zyche begann innerhalb eines Universitätskolloquiums für das Festival Dance 2008 mit dem Erstellen von Tanzfilmbeiträgen für die tanznetz-TV-Rubrik und hat dort Feuer gefangen. Seitdem erstellte er für tanznetz.de zwei Tanz-in-Schulen-Filme, einen Trailer für das Festival Dance 2010 und sechs Beiträge über Münchner Choreografen und ist darüber hinaus für zukünftige Projekte fest eingeplant.
Wie oder warum bist Du zu tanznetz.de gekommen?
Unter der Leitung von Dr. Katja Schneider und Nina Hümpel war ich 2008 Teil des Seminars „Dance 2008“, das durch die Unterstützung vom Tanzplan Deutschland ermöglicht wurde. In diesem Seminar haben wir verschiedene „Videoclips“ zum Tanzfestival erarbeitet. Im Anschluss habe ich mit weiteren Arbeiten im Videobereich fürs tanznetz weitergemacht. Die hervorragende Zusammenarbeit besteht bis heute.
Was ist für Dich das Besondere an dieser Community?
Für mich besteht die Besonderheit in erster Linie in der Vernetzung und Vielfalt innerhalb der Tanzszene, die das tanznetz ermöglicht. Zudem zeichnet es sich natürlich durch die Aktualität und Qualität der Kritiken aus – wo wir uns jedoch in einem Bereich befinden, den ich persönlich auch außerhalb von tanznetz eher meide.
Welche Ambitionen hast Du, für tanznetz.de zu arbeiten?
Nina Hümpel hat es mir ermöglicht, viele filmische Arbeiten innerhalb und für die Tanzszene zu verwirklichen. Dementsprechend würde ich weniger von Ambitionen als Dankbarkeit sprechen. Ich denke es ist uns gelungen innerhalb kurzer Zeit eine attraktive Basis für den Videobereich zu schaffen, der als Medium dem Tanz sehr dienlich sein kann, besonders in Hinsicht auf den überregionalen Transport.
Was wünschst Du Dir für die Zukunft?
Ich hoffe auf weitere spannende Projekte innerhalb des Videobereichs und wünsche mir diesen Sektor fürs tanznetz ausbauen zu können.
Patricia Kapp war lange Jahre Bühnentänzerin in Lübeck, London, Straßburg, Amsterdam und Rotterdam. Seit 1982 unterrichte sie klassischen Tanz und Improvisation, erst am Königlichen Konservatorium Den-Haag, an der Rotterdam Tanz-Akademie und seit 1991 am Gymnasium Essen-Werden und bei einigen Tanzkompanien. Patricia Kapp ist bei uns nicht nur Moderatorin der Foren, sondern seit 2008 auch Autorin ihrer überaus erfolgreichen Rubrik „Sechs Fragen an die Tanzlehrer, die uns bewegen“.
Wie oder warum sind Sie zu tanznetz.de gekommen?
Kurz nach der Geburt von tanznetz.de! Ich hatte gerade das Internet entdeckt, als Berry Doddema von dieser Homepage sprach. Ich habe angefangen in den Foren zu diskutieren und kurz danach wurde ich gefragt, ob ich Moderator sein möchte. So hat alles angefangen!
Was ist für Sie das Besondere an dieser Community?
Dass alle, Nina, Angela, große Kritiker, große Fotografen Tanz so lieben, dass Sie ehrenamtlich ihre Zeit und ihre Arbeit zur Verfügung stellen!
Was ist Ihre Motivation, für tanznetz.de ehrenamtlich zu arbeiten?
Meine Motivation liegt in der genannten Besonderheit der Community.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Dass tanznetz.de weiter so wächst, wie es in 15 Jahren groß geworden ist! Jeder in der Tanzwelt oder fast jeder kennt tanznetz.de!
Gert Weigelt ist unbestritten die Nummer eins unter den deutschen Tanzfotografen. Für tanznetz.de entstand über Jahre sein weigelt weekly, seine Reisesplitter und seine Pina Bausch Galerie und einige Ausstellungen, in denen er die weltberühmte Choreografin mit Fotos aus drei Jahrzehnten ehrt. Last but noch least adelt er alle Kritiken, die das Glück haben mit seinen Fotos illustriert zu werden.
Wie oder warum sind Sie zu tanznetz.de gekommen?
Ich weiß es wirklich nicht mehr genau zu benennen. Vielleicht kam es über Horst Koegler, der sich damals schon für tanznetz.de engagierte... (?)
Was ist für Sie das Besondere an dieser Community?
Was mich auf Anhieb für diese Form der Berichterstattung einnahm, war die Vielfältigkeit der Meinungen, die sich dort nebeneinander behaupten dürfen und natürlich die Fülle an Fotos, die man dort präsentieren kann.
Was ist Ihre Motivation, für tanznetz.de ehrenamtlich zu arbeiten?
Die Freude daran, Mitglied einer intakten Familie zu sein.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Ein langes Leben für tanznetz.de... und, dass Nina Hümpel und ihre engsten Mitarbeiter die Bestätigung erfahren, die sie alle verdienen.
„Horst Koegler vorstellen? Horst Koegler kennt man - oder man interessiert sich nicht für Bühnentanz“ schrieb Horst Vollmer im Jahr 2000 in der Einleitung zum koeglerjournal. Weiter schrieb Vollmer „Horst Koegler nämlich ist eine Institution. Seit Jahrzehnten. Und derart etabliert und angesehen, dass die Kenner dieser Institution sie nur bei ihrem Namenskürzel aus Koeglers Zeit bei der „Stuttgarter Zeitung“ nennen: „oe“.“ Dem haben wir nichts hinzuzufügen – außer, dass „oe“ nun schon seit 10 Jahren mit den kenntnisreichen, amüsanten, aber provokanten Journalen als erster und einziger Ballettblogger Deutschlands das tanznetz und die Szene bereichert.
Wie sind Sie zu tanznetz.de gekommen?
Durch den Austausch des Feuilleton-Chefs der „Stuttgarter Zeitung“, der binnen kürzester Zeit das in fast einem halben Jahrhundert angehäufte internationale Ballett-Kapital der Zeitung verplemperte und sie zurückwarf auf ein lokal-provinzielles Niveau.
Was ist für Sie das Besondere an dieser Community?
Die ideale Zusammenarbeit mit dem Redakteurinnen-Duo Hümpel-Reinhardt.
Welche Motivation haben Sie, für tanznetz.de ehrenamtlich zu arbeiten?
Die unverminderte Liebe zum Ballett. Die immer wiederkehrenden Glücksmomente einer vollkommenen Synthese von Musik und Tanz und den Ehrgeiz, den phänomenalen historischen Qualifizierungsprozess der Tanzkunst publizistisch zu begleiten.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Eine wesentlich verstärkte kritische Reaktion der Leserschaft auf die sehr persönlichen Kommentare, Meinungen und Äußerungen in meinem „koeglerjournal“. In diesem Sinne: Auf die nächsten sechzehn Jahre. (denn dann bin ich hundert, wenn ich's noch erlebe)
Konstantin Borchert ist nicht nur ein Tanzfan, sondern auch Film- und Basketballfanatiker. Er ist seit 2000 für die Programmierung und das Hosting zuständig. Vorausschauend, weitsichtig und mit vielen Plänen für die Zukunft unterstützt er die inzwischen riesige Community und springt selbst nachts und an Feiertagen ein, wenn mal etwas klemmt oder zusammenbricht.
Wie oder warum sind Sie zu tanznetz.de gekommen?
Aus familiärer Verbundenheit, aber auch aus programmiertechnischem Tatendrang habe ich vor über 10 Jahren die technische Betreuung und Programmierung für das tanznetz.de-Portal übernommen.
Was ist für Sie das Besondere an dieser Community?
Ich denke, das Portal ist nicht nur mit der Anzahl der Mitglieder gewachsen, sondern auch die Community mit dem Portal. Für viele war tanznetz.de damals der erste Schritt in die neue Online-Welt - lange vor Facebook & Co. Und fast alle sind dem Portal und der Community treu geblieben. In der schnelllebigen Onlinewelt ist eine Webseite mit solch einer „Tradition“ sicherlich ungewöhnlich und verdient Respekt.
Welche Motivation haben Sie, für tanznetz.de ehrenamtlich zu arbeiten?
Anfangs war tanznetz.de nur ein kleines Projekt, was ich neben meinem Studium betreut habe. Mit der Zeit ist das Portal aber immer weitergewachsen und die Herausforderungen und Bedürfnisse sind gestiegen. Diese zu lösen und umzusetzen verlangte viel Zeit, aber es macht auch Freude zu sehen, dass die Plattform von der Community und der Redaktion angenommen und genutzt wird.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
Das Angebot von tanznetz.de ist in den Jahren stetig gewachsen. Mit neuen Projekten wie z.B. tanznetz.tv ist es gelungen, neben den herkömmlichen redaktionellen Inhalten, den Terminen, Kritiken und Foren auch andere Inhalte zu erschließen, die den Aufenthalt auf tanznetz.de interessanter und informativer gestalten. In der Zukunft gibt es aber bestimmt noch weitere Möglichkeiten, den Informationsdrang des tanzinteressierten Besuchers zu befriedigen. Lassen wir uns überraschen, was in den nächsten 15 Jahren auf uns zukommt.
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