Den Tanz nach vorne bringen
Das Spielzeitheft Nr. 3 ist erschienen!
(Nachwuchs) Rezensent(in) gesucht...
Berlin ist eine Stadt des Tanzes, nirgendwo in Deutschland werden so viele Choreografien und Performances entwickelt und uraufgeführt und finden ihr Publikum hier. Als Fotograf dieser quirligen Tanzszene, der zumeist nur in den eher intimen Generalproben anwesend ist und nur wenige Aufführungen besuchen kann, bin ich fasziniert vom Berliner Publikum, den Tanzbegeisterten, die diese kreative Tanzszene tragen und stimulieren.
Vor Kurzem konnte ich einen ersten Einblick in das Anfangsstadium von Lea Moros nächster Arbeit erhaschen. Die Lecture war so gut besucht, dass die Stühle nicht reichten. Letzten Freitag war ich bei Ian Kalers „o.T. | (the emotionality of the jag)“, das jetzt im Hebbel am Ufer HAU2 gezeigt wurde. Auch hier war ich fasziniert vom gemischten Publikum und von der Stimmung in dieser Szene. Bei meinen Besuchen in der TanzBühne von Toula Limnaios treffe ich immer wieder dieses gemischte, interessierte Publikum.
Es ist wunderbar, wie diese Szene es schafft, Neues zu kreieren (bei aller Selbstausbeutung der freien Szene) und das Publikum in die Vorstellungen zu locken. Leider findet diese kreative Szene in Berlin nur wenig Resonanz im journalistischen Bereich. In der Presse finden sich fast immer nur Rezensionen zum Staatsballett Berlin und Sasha Waltz.
Ich würde mir wünschen, dass die journalistischen Möglichkeiten, die das tanznetz seit nun 20 Jahren bietet, auch vom journalistischen Nachwuchs als Sprungbrett genutzt werden. Für viele Choreografien und Performances ist es schade, dass sie erst beachtet werden, wenn die Arbeiten außerhalb von Berlin gezeigt werden. Immerhin ist die Tanzszene so vernetzt, dass ‚Insidertipps’ wie Ian Kaler, Lea Moro und Paula Rosolen jetzt auf der Tanzplattform 2016 zu bewundern sind.
Nur, und das ist schade, keine von diesen drei Produktionen wurde im tanznetz rezensiert. Ich würde mich freuen, wenn diese Szene einen journalistischen Spiegel bekommt, der die Arbeiten kritisch begleitet und nach außen berichtet, was hier in Berlin entsteht. Ich als Fotograf kann diese Arbeiten nur visuell begleiten, so wie es auch Walter Bickmann und Doris Nolde mit ihren Videos auf www.tanzforumberlin.de machen.
Vielleicht findet dieser Aufruf Gehör in der ‚schreibenden Zunft’.
Mit herzlichen Grüßen,
Dieter Hartwig
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