Irene Schneider
Irene Schneider

Karrierehelferin in Kanada

Nach der Karriere in Deutschland arbeitet Irene Schneider als Choreografin beim Coastal City Ballet Vancouver

Die Tänzerinnen und Tänzer im Alter von 16 bis 22 Jahren aus Brasilien, Japan, Kanada und China tanzen ohne Gage in einer Ballettkompanie, die nur durch Sponsoring unterstützt wird.

Magdeburg, 24/06/2014

Entwicklungshilfe der besonderen Art: Bereits zum dritten Mal erarbeitete die inzwischen berentete ehemalige Ballettdirektorin des Theaters Magdeburg mit den jungen Tänzerinnen und Tänzern des Coastal City Ballet Vancouver ein Handlungsballett.

„Es ist für mich immer wieder ein besonderes Erlebnis mit dieser hochmotivierten Kompanie in Vancouver zu arbeiten“ beschreibt Irene Schneider Eindrücke ihres jüngsten Kanada-Aufenthaltes. Nach „Hänsel und Gretel“ und „Ein Sommernachtstraum“ in den vergangenen Jahren inszenierte Irene Schneider auf Wunsch des Leiters der Ballettkompanie Li Yaming das Ballett „Coppelia“ von Leo Delibes. Unterstützt wurde sie dabei durch die Magdeburger Künstler Eberhard Matthies (Bühnenbild) und Stefan Stanisic (Kostüme). Für die jungen Tänzerinnen und Tänzer waren auch in diesem Jahr die Proben und die Aufführungen des Balletts „Coppelia“ in Vancouver und den umliegenden Provinzen etwas ganz Besonderes. Besteht das Repertoire des Coastal City Ballet überwiegend aus kurzen neoklassizistischen Choreografien und Ausschnitten aus klassischen Ballettwerken, wie „La Sylphide“ und „Paquita“, so ist für die 30 Tänzerinnen und Tänzer die Einstudierung eines abendfüllenden Handlungsballetts und dessen Aufführungen in ihrer tänzerischen Entwicklung eine ganz besondere Herausforderung. Irene Schneider war von der Hingabe und Begeisterung, der Disziplin, aber vor allem vom tänzerischen Können der Kompanie sehr beeindruckt.

„Die Tänzerinnen und Tänzer lernen hier das Spiel und machen die Erfahrung, dass nicht nur das technische Können, sondern der Ausdruck des ganzen Körpers bei der Rollengestaltung bedeutsam ist“, resümiert Irene Schneider zurückblickend und schwärmt von dem jungen 20-jährigen japanischen Tänzer Yuta Kawakami in der Rolle des Dr. Coppelius, von Ana Paula als witzige Swanilda und dem vollendet tanzenden und hinreisend komisch agierenden Eric Bourrough als Franz. Die Tänzerinnen und Tänzer im Alter von 16 bis 22 Jahren aus Brasilien, Japan, Kanada und China tanzen ohne Gage in der Ballettkompanie, die nur durch Sponsoring unterstützt wird. Die Möglichkeit, hier Bühnenerfahrungen zu sammeln, ist für sie Motivation. Viele von ihnen starten von Vancouver aus eine Karriere, bekommen Engagements in Ballettkompanien in den USA und in Europa. Neben „Coppelia“ wird in diesem Jahr die Inszenierung von „Hänsel und Gretel“ wegen des großen Erfolgs im vergangenen Jahr wieder aufgenommen. Für 2015 wurde Irene Schneider erneut eingeladen. Ballettchef Li Yaming wünscht sich Sergej Prokovjev's Ballett „Cinderella“. Und darauf freut sich Irene Schneider ganz besonders, denn das Cinderella-Ballett wird auch für sie in ihrer mehr als 40-jährigen Karriere eine Premiere als Choreografin sein.

 

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