Die Schönheit des Tänzers
Weingartens „Stuttgarter Ballett 2017“
Nicht alles ändert sich unter neuer Intendanz: Auch Tamas Detrich bleibt der Tradition treu, in einem Jahreskalender die Leistungen seiner Stuttgarter Kompanie herauszustellen. Zwölf edle Motive, fotografiert wiederum von Bernd Weißbrod, begleiten durch die nächsten Monate, werben für den Besuch der Vorstellungen und öffnen gleichsam den Blick auf ein vielfältiges Repertoire. Es reicht vom klassischen Handlungsballett bis zur Oper als Koproduktion. Maximiliano Guerras „Don Quijote“ rahmt das Jahr: Anna Osadcenko respektive Ami Morita dürfen darin brillieren. Maurice Béjarts „Boléro“ platziert auf dem legendären roten Tisch Friedemann Vogel bzw. Jason Reilly. Der bildet in höchster Attitude mit tattooverziertem Oberkörper auch das Cover. Freilich dürfen die Stuttgarter Superstars in weiteren Rollen posieren, Vogel mit Elisa Badenes in Balanchines „Tschaikowsky Pas de deux“, Reilly mit Alicia Amatriain in Crankos „Hommage à Bolshoi“. Beeindruckt da Amatriains strahlende Arabesque, so ist sie in Neumeiers „Kameliendame“, gepartnert vom Pariser Étoile Mathieu Ganio, ganz die verletzlich liebende Kurtisane. Badenes wiederum weiß sich von Adhonay Soares da Silva in einer bravourösen Schlusshebung aus „Don Q.“ sicher präsentiert. Wie vielseitig Demis Volpi arbeitet, beweisen eine gespenstische Gruppenszene um Roman Novitzky aus „Krabat“ sowie das Duett des Aschenbach-Tenors Matthias Klink, der in Brittens Oper „Der Tod in Venedig“ vom apollhaften Tadzio des David Moore umgarnt wird. Bleiben noch Miriam Kacerova in Neumeiers „Othello“ sowie Hyo-Jung Kangs und Pablo von Sternenfels‘ innige Verschlingung in Sidi Larbi Cherkaouis Version des Debussyschen „Faun“. 2019 kann kommen!
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