Tanztriennale nach Hamburg
Kulturstiftung des Bundes legt neue Förderprogramme auf
Wie die Kulturstiftung des Bundes bekanntgegeben hat, wird die künstlerische Leitung der Tanztriennale 2026 in Hamburg durch eine Doppelspitze gestaltet werden. Nachdem der Auswahlprozess in zwei Schritten lief und vor einigen Monaten Hamburg als Austragungsort bekannt gegeben wurde, fiel nun die Entscheidung der internationalen Findungskommision auf die Dramaturgin Monica Gillette und die Tanz-Kuratorin Gwen Hsin-Yi Chang.
Gillette und Chang sollen der Tanztriennale ein Profil für die gesamte Tanz-Community geben, vom klassischen Ballett über zeitgenössische Ästhetiken bis zum Urban Dance und anderen Stilen. Dazu entwickeln die beiden künstlerischen Leiterinnen ein Programm aus Tanz-Produktionen, künstlerischen Projekten für Profis und Laien sowie Formaten, in denen sich die vielfältigen Tanzszenen vernetzen können.
„Monica Gillette und Gwen Hsin-Yi Chang überzeugten mit ihrer breiten internationalen Erfahrung und ihrem tiefen Verständnis für unterschiedliche Tanzstile, sei es Ballett, Funk, Hip-Hop, Club Styles oder zeitgenössischer Tanz. Ihr Konzept verspricht, den Tanz in all seinem Potenzial sichtbar zu machen und die Stärken der erfahrenen Hamburger Institutionen mit globalen Perspektiven und neuen Impulsen aus der freien Tanzszene zu verbinden. Durch aktive Community-Arbeit, auch vor und nach der Tanztriennale, öffnen sie das Format und schaffen damit die Grundlage für ein dynamisches, relevantes Programm, das die vielgestaltige Tanzszene in Deutschland – von Amateur*innen bis zu Profis aus der ganzen Welt – wie auch das Publikum einbezieht. So entsteht ein solidarischer Raum, in dem sich eine neue Dynamik für die gesamte Szene entfaltet, und aus dem die Tanztriennale, ein neuer kultureller Leuchtturm für Tanz in Deutschland und international, wachsen kann“, so das offizielle Statement der Kulturstiftung.
Neu gegenüber dem bisherigen Konzept ist unter anderem, dass die Perspektive auf längerfristige Kuration und Veranstaltung am selben Ort besteht, damit bisheriges Wissen nicht verloren geht. Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die regionalen Player mit dem internationalen Team harmonieren und der Tanztriennale und dem Tanz in Hamburg einen Höhenflug verschaffen. Mit K3 - Zentrum für Choreographie kann Monica Gilette zumindest schon auf eine langjährige Partnerschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit im Rahmen diverser EU-Projekte zurückblicken.
Monica Gillette arbeitet derzeit als Dramaturgin für das Tanzhaus Zürich und forscht im Auftrag des European Dance Development Network (EDN). Sie absolvierte eine klassische Ballettausbildung in den USA und sammelte vielfältige Erfahrungen im zeitgenössischen Tanz in Europa, zuletzt im Ensemble des Theater Freiburg. Neben ihrer Tätigkeit als Dramaturgin hat sie sich anschließend auf internationale Projekte spezialisiert, die Tanz mit sozialem Engagement und kulturellem Austausch verbinden. Zuletzt war sie an mehreren europäischen Tanz-Projekten beteiligt, etwa „Migrant Bodies/Moving Borders“, „Empowering Dance“ oder „Dancing Museums – The Democracy of Beings“.
Gwen Hsin-Yi Chang hat sich auf spartenübergreifendes künstlerisches Arbeiten spezialisiert und bringt als Kuratorin Erfahrungen aus mehreren Projekten im Bereich Tanz mit. Sie war Gastkuratorin des Tanzkongresses 2022 in Mainz und leitete die Abteilung für internationale Partnerschaften am Nationalen Kunst- und Kulturzentrum Weiwuying (Kaohsiung, Taiwan), die Taiwan Dance und Weiwuying Circus Platforms. In Luxemburg initiierte sie AxE Arts Europa, ein Netzwerk für künstlerischen Austausch in den Darstellenden Künsten. Chang ist Partnerin in der europäischen Tanz-Plattform Aerowaves und Mitglied im Steuerungsgremium des Circus Asia Network.
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