Krise in München

Stellungnahme des Bayerischen Staatsballetts

München, 21/04/2003

Zur Ballettkrise in München (siehe koeglerjournal vom 12.4. und Forum „Klartext - Jetzt rede ich!“) schickt uns Bettina Wagner-Bergelt, Stellvertretende Ballettdirektorin/Dramaturgie beim Bayerischen Staatsballett, folgende Stellungnahme:

__________ Die Ballettdirektion wollte erst intern die Situation klären, bevor eine Stellungnahme im Netz erscheint. Das ist inzwischen geschehen: Das Ensemble des Bayerischen Staatsballetts hat sich von dem anonymen Schreiben des „Bayern. Ballett“ vom 11. April distanziert. Es hat gegenüber der Direktion kommentiert: Es sei eine feige Art von Verunglimpfung, die dem ganzen Staatsballett schade.
Die Direktion schließt sich dieser Einschätzung an. Vermutlich handelt es sich um jemanden, der persönliche Interessen verfolgt. Wir werden uns bemühen, die Identität zu ermitteln. Zu den sachlichen Punkten: Die organisatorischen, gesundheitlichen und atmosphärischen Probleme im Verlauf der Probenzeit zur Neumeier-Premiere - die im wesentlichen aus der krankheitsbedingten Änderung der geplanten Kreation in einen groß besetzten dreiteiligen Abend (allein die „Jupiter-Symphonie“ hat über 40 Tänzer*innen!) resultierten - wurden intern unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert, besprochen und beigelegt, bzw. wurden für die Zukunft Konsequenzen für bestimmte Arbeitsabläufe gezogen. Oliver Wehe hat bereits Ende der letzten Spielzeit seinen Entschluss, seine Karriere nach dieser Saison zu beenden, bekanntgegeben. Lucia Lacarra und Cyril Pierre bleiben in München. Drei Tänzer*innen beenden ihre Laufbahn, darunter auch der langjährige Charaktertänzer Jürgen Wienert, der in den Ruhestand geht. Weiter sind die Gründe: Wechsel in andere Compagnie, in eine nur moderne Compagnie, private Gründe. Die gesetzliche Kündigungsfrist ist verstrichen. Zu Kündigungsplänen, die nicht schriftlich vorliegen, kann zur Zeit leider kein Kommentar erfolgen. Es sei so viel gesagt, dass der Direktion gegenüber in keiner Kündigung Gründe geltend gemacht wurden, die in einem Zusammenhang mit den Vorwürfen des/der anonymen Schreibers/in stehen. Die Ballettwoche war in diesem Jahr dispositionsbedingt kurz - worauf die Ballettdirektion keinen Einfluss hat - und daher naturgemäß nicht so facettenreich im Bereich des eigenen Repertoires wie in den Vorjahren. Im nächsten Jahr umfasst die Ballettwoche wieder 10 Spieltage, eine Gala und ein dreitägiges Gastspiel im Prinzregententheater. Falls es noch Fragen gibt, zu den üblichen Bürozeiten ist die Dramaturgie/Presse tel. zu erreichen: 089/2185-1710 Schöne Ostern allen Ballettfans! Die Ballettdirektion __________

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