Deutscher Tanzpreis an Hans Herdlein

Förderpreise für Semionova, Salamanka, Bordin

Essen, 17/11/2004

Hans Herdlein, der Präsident der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger, erhält den Deutschen Tanzpreis 2005. Das teilten der Deutsche Berufsverband für Tänzpädagogik und der Verein zur Förderung der Tanzkunst in Essen mit. Damit werden Herdleins Verdienste um den künstlerischen Tanz in Deutschland gewürdigt. Der 75-jährige Herdlein habe insbesondere die Arbeitsbedingungen der Tänzer verbessert, so hat er in seiner mittlerweile 32-jährigen Amtszeit zum Beispiel eine Abfindungsregelung für Künstler durchgesetzt, die bei einem Wechsel des Intendanten an einer Oper oder einem Theater entlassen werden. Herdlein habe ebenfalls erreicht, dass die Tarife der Tänzer an die anderer Bühnenkünstler wie Chorsänger angeglichen wurden. Nach der Wende habe Herdlein, der selber lange Tänzer war, an der Übertragung des westdeutschen Bühnenrechts auf die Theater der neuen Bundesländer mitgewirkt.

Erstmals wurde auch der Deutsche Tanzpreis „Zukunft“ an zwei Nachwuchstänzer und einen Nachwuchschoreografen vergeben. Er geht an die 20-jährige Russin Polina Semionova vom Berliner Staatsballett und an den 19-jährigen Brasilianer Flavio Salamanka vom Karlsruher Ballett, sowie für Choreografie an den 21-jährigen Brasilianer Thiago Bordin vom Hamburger Ballett. Diese Auszeichnungen sind mit jeweils 3000 Euro dotiert. Der DBfT und der Verein zur Förderung der Tanzkunst haben diesen „Zukunft“-Preis in Zusammenarbeit mit der Tanzstiftung Birgit Keil als Karriereschub und Anerkennung für vielversprechende Nachwuchstänzer eingeführt. Die Preise werden am 26.2. im Aalto-Theater in Essen verliehen.

Die Laudatio auf Hans Herdlein hält Nobert Lammert, Vizepräsident des Deutschen Bundestages und Kulturpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag, in bester Erinnerung als kompetenter Leiter der großen Tanz-Zukunfts-Diskussion des DBfT und der Bundesdeutschen Ballett- und Tanztheaterdirektoren-Konferenz im Februar im Essener Rathaus. Die Laudatio für den Tanzpreis „Zukunft“ hält Lothar Späth, ehemaliger Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg.

Auf dem Programm der Gala zur Verleihung der vier Preise stehen u.a. der „Schwanensee“-Pas-de-deux aus dem 2. Akt mit Polina Semionova und Vladimir Malakhov, ein Ausschnitt aus „Spring and Fall“ von John Neumeier mit Thiago Bordin, Balanchines „Apollo“ mit Flavio Salamanka und die Choreografie „Lieder“ von Thiago Bordin mit dem Ballett des Badischen Staatstheaters Karlsruhe. Weitere Gäste sind das Ballett der Sächsischen Staatsoper Dresden und Gregor Seyffert, Träger des Deutschen Tanzpreises 2003.

Karten für die Gala gibt es beim Aalto-Theater.

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