Heikle Improvisation

Tanzquartier Wien: „Auf den Tisch!“ von Meg Stuart

Wien, 27/03/2006

Manchmal klappt so etwas, manchmal auch nicht: Im Tanzquartier (in der verkleinerten Halle G) machte Meg Stuart mit ihrem bereits in mehreren Städten vorgeführten Improvisationsprojekt „Auf den Tisch!“ Station. Eine illustre Reihe bekannter zeitgenössischer Performer hatte sich mit ihr angesagt: Von Benoît Lachambre über Vera Mantero, Erna Omarsdottir bis Hooman Sharifi. Um einen riesigen Tisch herum saßen auch die Zuschauer, selten war die heimische Tanzszene so zahlreich vertreten wie dieses Mal. Und dann geschah eigentlich recht wenig, um nicht zu sagen fast gar nichts. Der installierten Konferenzsituation, Mikros wurden herumgereicht, fehlte eindeutig das Thema. Fragen wie „Aus welcher Oper stammt Mimi?“ führten zu nichts.

Interessanter war da noch die von Emil Hrvatin herbeigeführte Trauerszene auf dem Tisch, in der von Sharifi Ansichten zu nekrophilem Verhalten eingefordert wurden. Auf den Punkt brachte die Veranstaltung eine amerikanische Besucherin, die die Auftretenden am Ende nach dem Wert ihrer Vorführung fragte. „Was hat es euch gebracht?“ - „I don‘t know“ hieß es da von Lachambre, und Meg Stuart fügte nach einer Nachdenkpause hinzu, dass sie nicht glaube, dass sie aufgetreten wären, um etwas zu erreichen. Ihr „Good Night!“ kam dann sehr rasch.

Links: www.tqw.at / www.damagedgoods.be 

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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