Dynamische Bilderflut
Ein Einblick in die 14. Internationalen Oldenburger Tanztage 2019
Sie schwärmt von den begabten jungen HipHoppern, die im Rahmen der brandneuen Tanzinitiative im Burgenland auch auftreten werden. Macht vor, wie sie ihnen im Training auch Ballett-Movements schmackhaft macht, und freut sich über die Publikumsbegeisterung, die ihre Präsentation der neuen Choreografie „Straight Fiction“ im Offenen Haus Oberwart ausgelöst hat. „Ich stehe wieder fest in meinen Stiefeln“, sagt sie mit britischem Akzent und lacht die aus Wien angereisten Politiker und Journalisten an. Um nachzuschieben: „So schnell werdet Ihr mich nicht los. Ich lebe einfach für den Tanz.“ Die 1947 in Salisbury geborene Liz King, die zu den österreichischen Pionieren des modernen Tanzes zählt, setzt wieder einmal einen Neuanfang.
Mit der Gründung der Burgenländischen Tanzwochen und einem neuen, vor allem aus tschechischen Tänzern bestehenden Ensemble namens „D.ID/Dance Identity“ will die Wahl-Österreicherin den Tanz abseits der Hauptstadt durchsetzen. 1982 gründete sie mit Manfred Biskup das Tanztheater Wien mit internationaler Ausstrahlung. Ging mit einem Teil ihres Ensembles nach Heidelberg, wo sie Johann Kresnik nachfolgte. Dominique Mentha holte sie an die Volksoper, dort wurde „Schwanensee Remixed“ ihr größter Erfolg. King war bis zuletzt eine Garantin für ein erstklassiges Tänzer-Team. In choreografischer Hinsicht gab es immer wieder auch Tiefen zwischen beeindruckenden Produktionen. Nach einem radikalen Bruch mit Wien ist sie letzten Herbst ins Burgenland ausgezogen.
Und dort könnte bald, nach dem Modell des von Ex-Tanztheater-Wien-Mitglied Esther Linley in Linz etablierten Tanzhauses, ein weiteres Zentrum entstehen. Derzeit aber geht es King vor allem um die Förderung von Tänzerpersönlichkeiten, die sie in ihrer Eigenart fordern will. Im September startet sie die „D.ID Dance Akademie“ für Jugendliche zwischen elf und 18 Jahren.
Aufnahmebereit zeigte sich auch die Burgenländische Landesregierung. „Landesrat Helmut Bieler stieg sofort in unser Projekt ein“, zeigt sich Biskup beeindruckt, „auch die Kunstsektion des Bundeskanzleramtes unterstützt uns.“
Mit freundlicher Genehmigung des Kurier
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