Stücke, die 60 Jahre choreografischer Geschichte der Meisterin spiegeln
Die Martha Graham Dance Company gastiert in der Staatsoper
Auf dem Programm: „Embattled Garden“, „Acts of Light“, „Chronicle“
Nach 14 langen Jahren gastiert die Martha Graham Dance Company erstmals wieder in Deutschland. Das war eine verdammt lange Pause, bei vielen ist sie fast in Vergessenheit geraten, jüngere Tanzliebhaber können mit dem Namen wenig anfangen. Doch die gute Nachricht: Die Krise der Company ist überwunden, die Finanzprobleme so gut wie gelöst. Die Truppe wurde im doppelten Sinn des Wortes verjüngt und tourt nun mit folgendem Programm: „Embattled Garden“ aus dem Jahr 1958 ist Martha Grahams persönliche Vision eines Garten Eden, ihr Paradies zeigt Adam und Eva – die weibliche Hauptrolle tanzte sie in der Uraufführung natürlich selbst. „Acts of Light“ von 1981 bricht mit allem bis dahin Graham-Typischen, nahezu neoklassisch wird mit dem besonderen Lichtfall auf bestimmte Körperteile der Tänzer gespielt. „Chronicle“ dagegen ist als klare Reaktion auf den deutschen Faschismus zu sehen. Die Nazis hätten 1936 ihr Kulturprogramm zur Olympiade gern mit einem Gastspiel der bereits populären Martha Graham geschmückt, doch die Choreografin sagte ab, mit einem unmissverständlichen Hinweis auf die Verfolgung der Juden als Begründung: „...es wäre mir unmöglich, in diesem Moment in Deutschland zu tanzen“, schrieb sie in einem Brief. Stattdessen schuf sie „Chronicle“ 1936, das eins ihrer weniger bekannten Werke blieb. Auszüge daraus, „Sketches from Chronicle“, wird zur großen Überraschung auch auf der Tour gezeigt.
Tourdaten 25.-30.7. Köln, Philharmonie 1.-2.8. München, Prinzregententheater 5.-6.8. Rotterdam, Luxor Theater 8.-13.8. Hamburg, Hamburgische Staatsoper Tickethotline 0180-51 52 530 Autorin: Dagmar Fischer
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