Tanz aus der Ausweglosigkeit in den Tod

Am Donnerstag hatte Jan Fabres „Another sleepy dusty delta day“ bei ImPulsTanz Premiere.

Wien, 26/07/2008

Das Leben fährt immer im Kreis, bis man etwas dagegen unternimmt. Den Tod zu wählen, ist in Jan Fabres neuem Stück ein Zeichen von Freiheit. Im Solo für Ivana Jozic dreht sich alles ums Sterben. Österreich-Premiere war beim ImPulsTanz im Kasino am Schwarzenbergplatz.

Wie eine Prinzessin lehnt Jozic in einem gelben Kleid in einem Schaukelstuhl, hinter ihr Modelleisenbahnanlagen vor Kohlehaufen, über ihr Käfige mit Sittichen. Was als Idylle beginnt, nimmt eine jähe Wende. Jozic rezitiert einen Text Fabres über den Sprung in den Abgrund. Sie stellt sowohl das Opfer als auch die ignorante Umgebung dar. Ausgangspunkt ist Bobby Gentrys legendäre „Ode to Billie Joe“, die Jozic hinreißend singt. Mysteriöse Hintergründe eines Selbstmords setzt sie in intensiven Tanz um, der sich von Ängsten bis zur Zerstörung steigert.

Eine Hauptrolle spielen die Sittiche, gelb, zerbrechlich und gefangen wie die Performerin. Wenn sie Bewegungen der Vögel aufgreift, gewinnt sie innere Kraft. Wie ein unschuldiger Sittich schnell getötet werden kann, so ergeht es auch manchen Menschen.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

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