Das Bayerische Staatsballett eröffnet seine Saison mit „Onegin“ von Cranko
Allüre und Melancholie: Marlon Dinos phänomenales "Onegin"-Debüt
Illustre Gäste verleihen der Wiederaufnahme von John Crankos Handlungsballett „Onegin“ an der Wiener Staatsoper Glanz
Am von der UNESCO initiierten Internationalen Tag des Tanzes, alljährlich am 29. April begangen, gestalteten Polina Semionova vom Staatsballett Berlin sowie Tamás Solymosi aus Budapest ihre Rollen intensiv: Sie tanzten gleichsam die Staubschicht über der 43 Jahre alten Choreografie weg.
Cranko erzählt Puschkins Romanvorlage schlüssig nach. Doch seine Tanzsprache wirkt stellenweise überholt. Große Gesten erinnern eher an Stummfilme aus dem vorigen Jahrhundert als an Ballettästhetik der Gegenwart. Selten gespielte Kompositionen von Tschaikowski bilden die musikalische Grundlage, umsichtig dirigiert von András Déri.
Polina Semionovas Tatjana überzeugt tänzerisch und darstellerisch als verliebter Teenager wie als reife Ehefrau. Tamás Solymosi ist ein idealer Onegin, der in den Pas de deux gut mit Semionova harmoniert und in seinen Soli den Wandel vom Lebemann zum Verzweifelten glaubhaft vermittelt.
Als Kontrastpaar Olga und Lenski geraten Maria Yakovleva und Vladimir Malakhov in den Hintergrund. Malakhov zeigt sich elegant, aber noch deutlich von den Folgen einer Knieoperation geschwächt. Souverän Wolfgang Grascher als Gremin, während das Corps de ballet mit vielen Unsicherheiten kämpft.
Mit freundlicher Genehmigung des Kurier
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