Die Tanzcompagnie Oldenburg hinterlässt Spuren in Bremen

„Final fiction“ mit seiner Bremer Premiere

Bremen, 11/05/2009

„Nordwest“ ist ein in Deutschland einzigartiges Modell in der Tanzszene. Die eigenständigen Sparten, das Tanztheater Bremen und die Tanzcompagnie Oldenburg sind dabei eine Kooperation eingegangen, die eine größere Vielfalt in den Spielplänen und den choreographischen Möglichkeiten mit sich bringt. In jeder Spielzeit entstehen zwei neue Stücke entstehen, die dann in der eigenen wie auch in der Partnerstadt gezeigt werden. Mindestens eines dieser Stücke muss dabei vom Resident Choreographer sein. Für die Bremer übernimmt das Urs Dietrich, in Oldenburg ist es Jan Pusch. Letzterer hatte im November die Premiere seines Stücks „Final fiction“ in Oldenburg gefeiert. Nun hatte das Stück in Bremen Premiere. Ein schöner Anlass es sich noch einmal anzusehen.

Das Ergebnis hat einmal mehr gezeigt, wie gut die Kooperation funktioniert. Die zehn Tänzerinnen und Tänzer bekamen ebenso heftigen und lang anhaltenden Applaus wie schon bei der Premiere in Oldenburg. Kein Wunder, hat das Stück doch auch an diesem Abend durch seine Dynamik und seine ausdruckstarken Bilder überzeugt. In atemberaubenden Tempo hechten die Tänzer über die großen weißen Tische auf der Bühne und ergehen sich in akrobatischen Bewegungen, die blindes Verstehen und Vertrauen unter den Tänzern voraussetzen. Dazu findet Jan Pusch wunderschöne Bilder, die die Thematik der menschlichen Hinterlassenschaft ausdrücken. Die Spuren und Erinnerungen, die wir hinterlassen, wenn wir einmal nicht mehr sind. Und die Angst vor dem Vergessen und dem Vergessen werden. Die Bilder sind witzig-ironisch und gleichzeitig auch sehr berührend. So bleibt auch an diesem Abend wieder ein gutes und melancholisches Gefühl zurück, wie die zehn Polaroids der Tänzer auf dem Tisch.

Weitere Termine: 19., 30.5. und 7.6.2009

www.theater-bremen.de

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