Gat Dance im Festspielhaus

Charmatz im Tanzquartier

St. Pölten/Wien, 17/02/2009

Wer nicht im Festspielhaus St. Pölten war, hat einen spannenden Choreografen versäumt. Emanuel Gat, in Frankreich ansässig und mit einer Kreation an der Pariser Oper betraut, zeigte, dass intelligente, heutige Choreografie immer noch aus der puren Körperbewegung entstehen kann. Höhepunkt seiner Österreich-Premiere, bei der sich Gat auch als charismatischer Tänzer in dem Duett „Winterreise" und im Coltrane-Solo „My Favorite Things“ vorstellte, war sein eigenständiger „Sacre du Printemps“: Aus der abwechslungsreichen Salsa-Endlosschleife mit drei Frauen und zwei Männern schert am Ende eine Tänzerin aus. Und geht sanft zu Boden. Künftig im französischen Rennes tätig, ist der an der Pariser Oper ausgebildete Tänzer Boris Charmatz. Im Rahmen seiner Kuratierung im Tanzquartier inszenierte er mit „La danseuse malade“ ein bemerkenswertes Nachdenken über den Butoh-Tanz-Begründer Tatsumi Hijikata. Tagebuchartige Hijikata-Texte illustrieren die Körperreise der Schauspielerin Jeanne Balibar mit Charmatz als personifiziertem Innenleben in einem Lieferwagen.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

Kommentare

Noch keine Beiträge

Ähnliche Artikel

basierend auf den Schlüsselwörtern