Groteskes Paradies
„Stranger Than Paradise“ von Chris Haring/Liquid Loft am Tanzquartier Wien
„Talking Head“ von Liquid Loft/Chris Haring im Tanzquartier/Halle G
Eine Frau und ein Mann sind vier Tänzer: Choreografie und Videotechnik bringen in der Uraufführung „Talking Head“ von Liquid Loft/Chris Haring frischen Wind ins Tanzquartier/Halle G. „Talking Head“ ist eine Reminiszenz an die New Wave Band der 80er und beschreibt gleichzeitig die eigenwillige Umsetzung einer Sprache, die ihren Ausgangspunkt nicht mehr im Zwischenmenschlichen hat, sondern in der Computerwelt.
Texte werden durch Zerstückelungen und Dehnungen furios verfremdet. Die Dekonstruktion macht nicht bei der Stimme halt, sondern setzt sich in den Bewegungen von Stephanie Cumming und Luke Baio fort. Dialoge und Missverständnisse fließen in Gesten, und verrenkte Gliedmaßen und werden im Video deformiert. Die Choreografie erstreckt sich bis in die Gesichter. Virtuelle Doppelgänger wirken humoristisch, grotesk bis gespenstisch und zeigen, wie Manipulationen verändern können. Fragen nach Original und Kopie, nach Schönheitsidealen werden aufgeworfen. Wie in den Internet-Netzwerken braucht die Choreografie immer einen Auslöser, um Bewegungsimpulse weiterzuführen.
Mit freundlicher Genehmigung des Kurier
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