Alles wieder gut?
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Marion Heinrich bloggt über eine Unterrichtsstunde mit der Primaballerina
von Marion Heinrich
In diesen Tagen findet in zahlreichen Theatern, Opernhäusern und Companien das Vortanzen der Absolventinnen und Absolventen für die kommende Spielzeit statt. Das Vortanzen ist gewissermaßen die Nagelprobe für die Studierenden, das in neun Jahren Erlernte zu präsentieren, um ein Engagement zu bekommen. Wer die Chance hat, dafür einen Weltstar zu Rate ziehen zu dürfen, kann sich glücklich schätzen.
Es ist bereits seit 2012 zu einer guten Tradition geworden, dass Primaballerina Polina Semionova als Honorarprofessorin ihr Wissen und ihre Erfahrungen an die Studierenden des Bachelor-Studiengangs Bühnentanz weitergibt, den die Staatliche Ballettschule Berlin in Kooperation mit der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ durchführt.
Montag, 18. Januar 2016: Jedes Mal, wenn Polina Semionova unterrichtet, ist es ein besonderer Tag auf den sich auch Heike Keller, die Pädagogin des Abschlussjahres freut. Sie weiß, ihre Studierenden sind immer hochmotiviert, aber heute noch mehr als sonst. Heike Keller empfindet den Unterricht der Primaballerina als Highlight und Bereicherung ihrer eigenen Arbeit.
Ihre Studentinnen und auch sie selbst, die auf eine lange Karriere als Solistin an der Komischen Oper Berlin zurückblicken kann, schätzen die Tipps des Weltstars Polina Semionova. Da sie noch aktiv tanze, offenbart die Primaballerina, sei es ein ganz besonderes Gefühl, ihre Kunst an die nächste Generation vermitteln zu können. Sagt es und demonstriert den Mädchen lupenreine Perfektion klassischen Tanzes.
„Denk an ein Quadrat. Stell dir vor, du bist ein Quadrat. Das hilft mir immer, sicher in den Stand zu kommen“, erklärt Polina Semionova einer Absolventin und zeigt ihr, was sie verändern muss.
Heike Keller ist sichtlich zufrieden mit den heutigen Leistungen ihrer Klasse, deren Werdegang sie nun schon seit drei Jahren prägt und über den Unterricht hinaus begleitet. „Aus meiner Erfahrung weiß ich, dass man Erfolge am Theater schneller erreicht als an der Schule“, meint sie. Hier in der Schule brauche man einen langen Atem, um zum Erfolg zu kommen. „Mir ist es wichtig, dass unsere Studierenden sich zu Künstlerpersönlichkeiten entwickeln, mutig sind und offen durchs Leben gehen.“
Im Sommer verlassen die Absolventinnen die Schule als Bühnentänzerinnen. Sie werden später von dem zehren, was ihnen Heike Keller und Polina Semionova an Können und Leidenschaft mit auf ihren Lebensweg gegeben haben und sie werden den Geist ihrer Schule weitertragen.
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