Von Körpern und Erinnerungen
„Through the Grapevine“ von Alexander Vantournhout, „My body of coming forth by day” von Olivier Dubois und die Uraufführung von Akemi Takeyas „The Act of LemoDada“ bei ImPulsTanz
Der Choreograf und Tänzer Olivier Dubois und die Kulturmanagerin Anouk Aspisi übernehmen ab 2025 das Festival Tanz Bozen. Gemeinsam werden sie das Programm der nächsten drei Jahre gestalten und das Festival, das 2024 seinen 40. Geburtstag feiert und noch bis 27. Juli dauert, auf neue Wege führen. Das gab der Verwaltungsrat der Stiftung Hayd, die das Festival veranstaltet, per Pressemitteilung bekannt. „Mit der Ernennung von Olivier Dubois und Anouk Aspisi beginnt nicht nur für Tanz Bozen eine neue Ära, sondern auch für unsere Stiftung, die sich immer stärker in Richtung Europa und darüber hinaus orientiert“, so Paul Gasser, Präsident der Stiftung. Insgesamt 50 Bewerbungen aus ganz Europa hat die Stiftung erhalten. Der bisherige Festivalleiter Emanuele Masis gibt nach 15 Jahren auf eigenen Wunsch das Festival in neue Hände.
Olivier Dubois und Anouk Aspisi äußern sich zu ihrer Ernennung wie folgt: „Unsere neue Rolle als künstlerisches Leitungsduo sehen wir als die eines Passeurs, eines Fährmannes, der die Verantwortung dafür trägt, ein etabliertes und erfolgreiches Gut in die Zukunft zu lenken. Wir wünschen uns ein Festival, das seine Vergangenheit und seine Geschichte weiterträgt und dabei die Kreativität und die Künstlerinnen und Künstler in den Mittelpunkt stellt, denn sie führen uns den Wandel des Lebens vor Augen und ahnen den Lauf der Welt voraus.“ Sie sehen das Festival als künstlerisches und gesellschaftliches Forschungslabor und Insel in der Zeit. Es soll ein Raum sein, in dem alle Teilnehmenden das Leben und das Zusammensein feiern.
Olivier Dubois ist französischer Tänzer und Choreograf. 2011 kürte ihn die Zeitschrift Dance Magazine zu einem der besten Tänzer der Welt. Seit 2006 choreografiert er auch selbst. 2009 erarbeitet er mit „Révolution“ der erste Teil der Trilogie „Étude critique pour un trompe-l'œil“, gefolgt von dem Solo-Stück „Rouge“ (2011) und dem berühmt gewordenen dritten Teil „Tragédie“ (2012), der beim Festival von Avignon sein Debüt feierte. Für „Tragédie“ und „Élégie“ den italienischen Kritikerpreis Premio Danza&Danza entgegen. 2014 wird er vom französischen Kulturministerium als Leiter des Ballet du Nord - Centre Chorégraphique National de Roubaix (Hauts de France) eingesetzt, gewinnt den Prix Fedora Van Cleef & Arpels und wird 2019 zum Chevalier des Arts et des Lettres ernannt. Ebenfalls 2019 schreibt er für das Ballet de Lorraine das Stück Come out. Auch bei Tanz Bozen war Olivier Dubois schon mehrmals zu Gast, zuletzt in diesem Jahr mit „For Gods Only/Sacre #3“
Anouk Aspisi ist französische Kulturmanagerin und sammelte sie viele Jahre lang Erfahrung in Frankreich und Italien, unter anderem arbeitete sie als Ratsmitglied für künstlerische Kreation im Kabinett der französischen Kulturministerin Rima Abdul Malak (2022-2024), an der Maison de la Danse in Lyon (Generalsekretärin von 2018-2022), an der Accademia Santa Cecilia in Rom (Leiterin Kommunikation 2017-2018), für die Stiftung Nuovi Mecenati (Generalsekretärin 2013-2018), für das Institut français d’Italie entwickelte sie als Kulturbeauftragte (2012-2017) die multidisziplinäre Veranstaltungsreihe „La Francia in Scena“, zudem war sie für die Stiftung François Pinault (2008-2010) und das Romaeuropa Festival (2000-2004) tätig. In ihren künstlerischen Projekten legt Anouk Aspisi einen besonderen Fokus auf den Dialog mit dem Publikum sowie das Audience Development.
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