Abschluss einer Ära
Mit den Hamburger Ballett-Tagen endet die Intendanz John Neumeiers
Im Jahr 2011 wurde das Bundesjugendballett von John Neumeier gegründet, eine persönliche Herzensangelegenheit, die in der Vergangenheit einerseits zahlreiche Talente der Ballettschule des Hamburg Balletts nach der Ausbildung verpflichtete, wie auch andererseits als logische und folgerichtige Konsequenz weitergereifte Künstler*innen in die nächste Ebene - die des Hamburg Balletts als eigentlicher Hauptkompanie - entlassen hatte.
In einer Pressemitteilung des Hamburg Balletts vom 14. Juli ist von einer noch ab diesen Monat in Kraft tretenden „Neuaufstellung des Bundesjugendballetts“ die Rede, welche von der Hamburgischen Staatsoper ermöglicht wird und einen Kooperationsvertrag zwischen der Hamburgischen Staatsoper und dem Ernst Deutsch Theater umschließt. „Das Bundesjugendballett wurde bei seiner Gründung als eine vom Hamburg Ballett unabhängige Einrichtung angelegt. Die neugeschlossene Kooperation ermöglicht nun eine noch stärkere Autonomie, die Freiheiten in künstlerischen und organisatorischen Bereichen umfasst.“ Demis Volpi selbst wird wie folgt zitiert: „Ich freue mich, dass wir mit dieser neu gefundenen Formation das Bundesjugendballett bei seinem Bestreben nach mehr Unabhängigkeit unterstützen können. Als Kooperationspartner besteht weiterhin ein sehr enger und freundschaftlicher Kontakt zur Compagnie. Eine gute Nachricht finde ich auch, dass wir für das Bundesjugendballett neue Räumlichkeiten gefunden haben, die der stetigen Entwicklung der Compagnie gerecht werden."
Alle, die John Neumeiers offiziellem Abschied am Sonntagabend bei der traditionellen Nijinsky-Gala beigewohnt haben, durften jedoch erleben, wie unterschiedlich von Seiten der beiden Leitungen – dem designierten neuen Intendanten des Hamburg Ballett Demis Volpi und dem auch weiterhin verbleibenden Leiter und Gründer des Bundesjugendballett John Neumeier – diese Freiheiten wahrgenommen und bewertet werden (tanznetz berichtete Ende der Intendanz John Neumeiers ). In Hamburg stehen fraglos neue Zeiten an: Wie sich die weiteren Entwicklungen auch bezüglich der professionellen Ballettjugend gestalten werden, bleibt abzuwarten.
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