Tabula Rasa in Köln
Aus für Richard Siegal und sein Ballett of Difference
In München hatte er 2016 seine grandiose Kompanie „Ballet of Difference“ gegründet; in Köln will man ihn damit nicht mehr haben. Klar war mit der Entscheidung, die Kompanie aufzulösen, dass Richard Siegal nicht die Hände in den Schoß legen würde.
Ab der Spielzeit 2025/26 geht er also wieder nach Bayern und wird dort Ballettdirektor am Staatstheater Nürnberg, an Bayerns größtem Mehrspartenhaus, wo er Goyo Montero auf diesem Posten ablöst. Letzterer geht nach erfolgreichen 17 Jahren in Nürnberg nach Hannover.
Mit dem Umzug des Musiktheaters in die Kongresshalle auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände wird Siegal mit Sicherheit seine Community-Arbeit mit Performances im öffentlichen Raum und Kooperationen außerhalb des Theaters fortsetzen können. Er freut sich: „Mit Demut vor der Aufgabe und großer Hoffnung habe ich die Einladung von Jens-Daniel Herzog angenommen, ans Staatstheater Nürnberg zu kommen. Die schmerzhafte Geschichte der Kongresshalle nach 80 Jahren neu in die Hand zu nehmen, ist politisch mutig und kommt zur rechten Zeit. Ich bin stolz darauf, meine Stimme in Nürnbergs Zukunft einbringen zu können."
Staatsintendant Jens-Daniel Herzog hat mit Richard Siegal den Richtigen gefunden: „Es ist ein geradezu unglaublicher Glücksfall, dass wir Richard Siegal gewinnen konnten. Dass ein Künstler von solchem internationalen Rang ans Staatstheater kommt, zeigt, wie stark der Ballett-Standort Nürnberg inzwischen eingeschätzt wird. Die Ballettfans in der Region dürfen sich auf Tanz auf höchstem Niveau, auf der Höhe unserer Zeit und auf viele künstlerische Überraschungen freuen.“
Wird die Kulturpolitik in Köln auch den oder die Richtige finden? Der teure und langwierige Auswahlprozess läuft anscheinend immer noch.
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