Die tanzenden Musiker

„Mouvements für Lachenmann – Inszenierung eines Konzertabends“

Wien, 21/11/2005

Ob die Idee mehr als eine Demonstration ist, wird sich herausstellen: Choreograf Xavier Le Roy ließ sich von einem Text des derzeit beim Festival Wien Modern gefeierten Komponisten Helmut Lachenmann über die Wahrnehmungspraxis zur „Entkoppelung von Klang und Bewegung“ anregen. Der Zuschauer hört auf diese Weise zwar den Schattentanz Nr.7, sieht das Klavier aber nur zur Hälfte und den Pianisten gar nicht. Zur Wiederholung hat Marino Formenti seinen Bösendorfer für alle sichtbar weitergeschoben. Als Höhepunkt der lehrsamen Gestaltung „Mouvements für Lachenmann - Inszenierung eines Konzertabends“ dirigiert Peter Rundel das Ensemble Neue Musik Berlin, das ohne Instrumente musiziert, aber seine gewohnten Bewegungen zur Bedienung der Klangkörper ausführt. Was sichtbar wird, ist der hohe Grad an Performativität, der Musikern im Spiel innewohnt: Bewegte, quasi tanzende Musiker. Freilich lohnt es sich, danach Lachenmanns „Mouvement (- vor der Erstarrung)“ auch tönend zu erleben.

Mit freundlicher Genehmigung des Kurier

 

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