Bewegungs-Freiheiten
Boris Charmatz: „A dancer's day“ auf dem Tempelhofer Flughafen im Hangar 5
Boris Charmatz und Xavier Le Roy zählen zu den bedeutendsten und innovativen Choreografen der Gegenwart. Sie überraschen stets mit ungewöhnlichen Ideen. Auch in ihren jüngsten Arbeiten, die bei ImPulsTanz im MuseumsQuartier begeisterten und durch Brüche der Annäherung an Traditionen auch polarisierten.
Charmatz widmet die Aufführung dem vor wenigen Tagen verstorbenen Merce Cunningham. Zusammen mit Tänzerinnen und Tänzern, die er für das Projekt „50 Years of Dance (Flip Book)“ ausgewählt hat, nähert er sich dem Oeuvre des Choreografen. Dabei tritt das Essenzielle an dessen Stil deutlich hervor: Zufälle ergeben choreografische Systeme.
Eine eigene Welt kreiert Xavier Le Roy in seiner Version von Strawinskys „Le Sacre du Printemps“. Der Musik kann er nahe sein, indem er sich die Bewegungswelt des Dirigenten Sir Simon Rattle aneignet. Eine kluge Wahl, ist Rattle doch ein tänzerischer Dirigent. Le Roys mitreißende Solo-Performance mit Bewegungen des Dirigenten zur eingespielten Musik entpuppt sich nicht als bloße Imitation. Zusammenhänge von Gesten, Haltungen und Mimik beim Erzeugen von Klängen werden genau so stark vermittelt wie die Durchdringung des Körpers von der Musik.
Mit freundlicher Genehmigung des Kurier
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