Die Welt zu Gast in Berlin

Heute startet das 8. Internationale Jugendfestival Tanzolymp

Berlin, 16/02/2011

Er sei stolz und aufgeregt, sagt Oleksi Bessmertni. Wenn heute im Russischen Haus der Wissenschaft und Kultur die Vorrunden zum Internationalen Jugendtanzfestival Berlin beginnen, dann steht die kleine Mannschaft um den Gründer und Direktor des Tanzolymp vor ihrer wohl größten Herausforderung: Die achte Ausgabe jenes Festivals wird mit rund 800 Teilnehmern aus aller Welt auch die bisher größte sein. Was 2004 als Privatinitiative und mit vollem Risiko ins Leben gerufen wurde, um den Tanz als universelle Weltsprache zu nutzen, hat sich zu einer die Welt umspannenden Idee ausgewachsen. Obwohl der Tanzolymp nach wie vor keinerlei Zuschuss aus öffentlicher Hand erhält und so auf Sponsoren angewiesen ist, und obwohl die Teilnehmer einige Kosten selbst aufbringen müssen, steigt der Zustrom von jungen Tänzern stetig an. Wenn sich im Wettbewerb Jugendliche aus Ländern freundschaftlich begegnen, die politisch nicht unbedingt spannungsfrei sind, trägt der Tanz zu gegenseitigem Verständnis bei – ganz im Sinn des Festivalgründers Oleksi Bessmertni.

Mittlerweile kann er auf eine gute Bilanz verweisen. Viele der Preisträger beim Tanzolymp haben den Sprung in eine renommierte Kompanie geschafft. Ob Zherlin Ndudi vom Arizona Ballet, Daria Khokhlova und Artem Ovcharenko vom Bolschoi-Ballett, Aidos Zakan vom Stanislavski- und Nemirovich-Danchenko-Theater Moskau, Ekaterina Radina vom Ballett Perm, Aram Hasler vom Nederlands Dans Theater, Guilherme Gameiro vom Nationalballett Helsinki, Annabel Fawcett und Ahmet Doruk Demirdirek vom Stuttgarter Ballett – sie und viele mehr haben erste Erfolge beim Tanzolymp gefeiert. Dass jenes Festival Berlin für einige Tage zur Tanzmetropole macht und, nebenbei, auch wirtschaftlich positive Folgen hat, steht der deutschen Hauptstadt gut zu Gesicht.

An der diesjährigen Ausgabe werden 30 Nationen beteiligt sein, erstmals auch Paraguay, Thailand, Nepal, Malaysia. Junge Tänzer zwischen 10 und 21, aufgeteilt in vier Altersgruppen, können in den Kategorien Klassischer Tanz, Neoklassischer Tanz, Modern Dance, Folklore, Pop- und Jazzdance antreten, einzeln, im Duo oder als Gruppe. Stark ist stets die Fraktion Klassischer Tanz, bietet sie doch den Schülern und Studenten staatlicher Schulen die Chance, Gelerntes zu zeigen und sich mit Altersgenossen aus aller Welt zu messen. Dass der Tanzolymp auch privaten Schulen offensteht und dafür eigene Kategorien eingerichtet hat, macht ihn gegenüber anderen Wettbewerben, so Lausanne, einzigartig.

Eine Jury aus elf namhaften Tänzern, Pädagogen, Kompanie-, Schul- und Festivaldirektoren garantiert eine so kompetente wie faire Beurteilung der Teilnehmer. Steffi Scherzer ist dabei, Berlins langjährige Primaballerina und jetzt Pädagogin an der Hochschule für Tanz und Musik Zürich, dann Ballettdirektor Sergey Filin vom Stanislavski- und Nemirovich-Danchenko-Theater Moskau und Jan Broeckx als Direktor der Ballettakademie München. Von der Akademie des Tanzes Mannheim kommt Vladimir Klos und von der John-Cranko-Schule Stuttgart Tadeusz Matacz, vom Nationalballett Athen Christina Stefanou, aus Slovenien Dinko Bogdanic, die Tanzkonservatorien Paris und Lissabon vertreten Daniel Agesilas und Pedro Carneiro. Den weitesten Weg hatten Etsuko Adachi vom Tokyo City Ballet und Marisa Privetta vom Tanzfestival Sao Paulo. Wiederum ist Vladimir Vasiliev der Jurypräsident, als Schirmherr firmiert Vladimir Malakhov. Gold, Silber, Bronze und zahlreiche Spezialpreise, von Stipendien für Schulen über Compagnie-Verträge bis zu Geldprämien, warten auf ihre Gewinner. Am Samstag treten sie in einer festlichen Gala im Admiralspalast auf.

www.tanzolymp.com

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