Japanische Legende im Auto der Zukunft
Oleksi Bessmertni über seinen Neuanfang als Choreograf und über den nächsten Tanzolymp
Jedes Jahr hat er sich geschworen: das war das letzte Mal. Gottlob hat Oleksi Bessmertni seinen Schwur nicht gehalten, und deshalb feiert der Tanzolymp nicht nur vom 17. bis zum 21. Februar sein Zehnjähriges, sondern lässt dem Festival, das eigentlich ein Wettbewerb ist, am 25. März unter dem Titel „Vivat Tanzolymp“ eine Gala folgen, die den Veranstalter sozusagen aufs Weitermachen verpflichtet.
Doch der Reihe nach. Wie man sich denken kann, war Oleksi Bessmertni, aus Odessa stammend, selbst einmal Tänzer, und das erst an der Budapester Staatsoper, später am Badischen Staatstheater Karlsruhe und zuletzt am Ballett der Deutschen Staatsoper. Wie alle stand er eines Tages vor der Frage, was er in Zukunft anpacken will. „Als Ballettpädagoge“, meint er selbstkritisch, „habe ich nicht die notwendige Geduld. Das Choreografieren versuchte ich zwar, fühlte mich allerdings nicht dazu berufen.“ Blieb nur der Organisator, als der er sich schon während seiner aktiven Tänzerzeit erfolgreich bewährt hatte.
Bessmertni, als Juror an den verschiedensten Tanzwettbewerben beteiligt, sagte sich, warum nicht eine Art Bundeswettbewerb „Jugend tanzt“, und den in der Stadt, die so angesagt ist wie keine. Gedacht. Getan. Bessmertni rief seine alten Freunde an, animierte Kollegen zur Zusammenarbeit und organisierte 2004 in Berlin auf eigenes Risiko einen ersten Concours, der mit 380 Teilnehmern tatsächlich das war, was er sich vom Tanzolymp wünschte: eine internationale Börse junger Talente.
Inzwischen hat sich die Teilnehmerzahl verdreifacht, und eigentlich braucht Bessmertni keine Anzeigen mehr zu schalten. „Alles läuft über Mundpropaganda“, erklärt er. „Es hat sich herumgesprochen, dass beim Tanzolymp für geringes Entgelt eine Menge geboten wird.“ So sind im „Paket“ auch Workshops, Stadtführungen, Museumsbesuche inbegriffen. Die Unterkunft, das Essen und die Transfers werden vom Veranstalter
organisiert.
Bessmertni nennt seinen Wettbewerb im Untertitel ein Internationales Tanzfestival, und das deswegen, weil sich beim Tanzolymp viele Altersgruppen und mehr Kategorien finden als bei vergleichbaren Veranstaltungen. „Jeder hat seine Chance“, sagt er, der auf keinen Fall die Kinder durch den Leistungsvergleich entmutigen will. Er wünscht sich das Gegenteil, und deshalb gibt es neben Urkunden, Trophäen, Stipendien wieder einige Geldpreise, die u. a. von Nadja Saidakova und den beiden Berliner Jurymitglieder Beatrice Knop und
Vladimir Malakhov vergeben werden.
Eröffnet wird der Tanzolymp 2012 am 17. Februar im Admiralspalast mit einer Gala, die einige der Gewinner früherer Wettbewerbe bestreiten, und beschlossen vier Tage später so gut wie sicher im Haus der Berliner Festspiele mit Tänzern, deren Namen noch unbekannt sein dürften. Bekannt dagegen sind die Stars, die am 25. März in der Komischen Oper die mit „Vivat Tanzolymp“ die Lebendigkeit des Wettbewerbs bekräftigen. So haben u. a. Mathieu Ganio, Dorothée Gilbert, Julie Kent, Lucia Lacarra, Vladimir Malakhov, Farukh Ruzimatov, Friedemann Vogel und Katja Wünsche ihre Teilnahme zugesagt.
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