Die Pflicht ist erfüllt, die Kür fehlt
„Coppélia“ von Pierre Lacotte und Arthur Saint-Léon als Wiederaufnahme beim Wiener Staatsballett
Eine Schockwelle geht an diesem Wochenende durch die internationale Ballettwelt. Mit dem plötzlichen Tod von Michaela Mabinty DePrince geht der Stern einer inspirierenden Tanzpersönlichkeit viel zu früh unter. Am Freitag wurde die schockierende Nachricht über instagram veröffentlicht. Die Todesursache ist bisher nicht bekannt.
Michaela Mabinty DePrinces Kindheit war geprägt von schweren Traumata. (Hier mehr zu ihrer 2014 erschienenen Autobiografie). Sie verlor beide Eltern während des Bürgerkriegs in Sierra Leone, kam mit drei Jahren in ein Kinderheim, floh vor Bombardierungen, wurde schließlich adoptiert und zog mit ihrer Familie in die USA. Als aufstrebende Ballerina erlitt sie dort fremdenfeindliche und rassistische Zurückweisungen - die USA seien noch nicht bereit für eine Schwarze Ballerina, wurde ihr gesagt. Sie arbeitete dennoch weiter, tanzte am Dance Theater of Harlem, in Südafrika und wurde Teil der Juniorkompanie des niederländischen Nationalballetts. Internationale Bekanntheit erlangte sie im Alter von 21 Jahren als Tänzerin im Musikvideo von Beyoncés „Lemonade“. 2021 trat sie dem Boston Ballet als zweite Solotänzerin bei und interpretierte die Hauptrolle im Ballettfilm „Coppélia“.
Michaela Mabinty DePrince engagierte sich für humanitäre Zwecke und wies unablässig auf strukturelle Rassismen in der Ballettwelt und die fehlende Repräsentation Schwarzer Tänzer*innen hin. Ihr Lebenstraum bestand in der Errichtung einer Schule für Tanz und Kunst in ihrem Heimatland Sierra Leone. Um das Erbe ihrer Bemühungen aufrecht zu erhalten, bitten DePrinces Familie um Spenden an die Organisation War Child, für die sich die Ballerina bis zuletzt engagierte.
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