Super-Principal stürzt in den Tod
Nachruf von Vesna Mlakar auf Vladimir Shklyarov
Eine Schockwelle geht an diesem Wochenende durch die Ballettwelt. Mit dem Tod Vladimir Shklyarovs verliert sie einen ihrer ganz großen Stars.
Vladimir Shklyarov wurde 1985 in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, geboren. Nach seiner Ausbildung an der Waganowa-Ballettakademie trat er 2003 dem Mariinsky-Ballett bei und etablierte sich schnell als international gefeierter Künstler. Shklyarov war bekannt für seine virtuose Technik und ausdrucksstarke Interpretation klassischer Rollen wie Prinz Siegfried in „Schwanensee“ und Albrecht in „Giselle“. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den renommierten Prix Benois de la Danse.
Im Jahr 2016 nahmen er und seine Frau Maria Shirinkina eine einjährige Auszeit vom Mariinsky-Ballett. Gemeinsam wechselten sie auf Einladung Igor Zelenskys, dem damaligen Künstlerischen Leiter des Bayerischen Staatsballetts, als Gastsolist*innen ans Bayerische Staatsballett. Er tanzte dort u.a. in „Spartakus“, „Onegin“ und „DIAMONDS“ in „JEWELS“. 2017 kehrten die beiden nach St. Petersburg zurück, tanzten aber weiterhin als Gäste in München.
Russischen Quellen zur Folge stürzte Shklyarov am 16. November vom Balkon seiner Wohnung in St. Petersburg aus dem fünften Stock. Die damit verbundenen Unfallimplikationen sind derzeit nicht unabhängig überprüfbar. Nachdem der Tänzer sich aber entschieden gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine geäußert hatte, sind sie zumindest zu bezweifeln.
Vladimir Shklyarov hinterlässt seine Frau und zwei gemeinsame Kinder. Er wurde nur 39 Jahre alt.
Vesna Mlakar hat für tanznetz einen Nachruf auf Vladimir Shklyarov verfasst.
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